Schneller ins Netz

Grünwald · Diskussion über Ausbaustufen

Grünwald · Mit einem umfassenden und modernen Glasfasernetz soll Grünwald in die Zukunft gehen. Darin waren sich die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung einig. Nur der Weg zu diesem Ziel war und ist zum Teil noch nicht klar strukturiert, da der Markt stark in Bewegung ist.

Bereits heute ist Grünwald nach Aussagen der Netzbetreiber Telekom und Kabel Deutschland, mit denen erste Gespräche zum Betrieb eines Glasfasernetzes geführt wurden, sehr gut und fast flächendeckend mit hohen Bandbreiten bis zu 50 MBit/s gerüstet. Es besteht jedoch die Möglichkeit dies bis 2015 auf 100 MBit/s zu erhöhen, wenn die vorhandene Grundversorgung ausgebaut wird. In jedem Fall hat sich im Rahmen der Gespräche, die von der Beratungs- und Planungsgesellschaft seim & partner durchgeführt wurden, herauskristallisiert, dass die Chancen einen Netzbetreiber in Grünwald zu finden gut sind, ebenso wie die Bereitschaft der möglichen Betreiber Netzmiete zu zahlen.

Wie Ralf Niepel, verantwortlich für den Infrastrukturbetrieb bei der Telekom Deutschland den Räten berichtete, wünschen die Kunden zwar ein schnelles Glasfasernetz, jedoch genügen zu einem hohen Prozentsatz 50 MBit/s. »Bei 100 MBit/s sind derzeit noch viele Kunden nicht bereit den Aufpreis von 10 bis 15 Euro zu zahlen«, erläuterte Niepel. Eine zusätzliche Erhöhung der Bandbreiten wäre über so genannte Kabelverzweiger möglich. Das Ausbaupotenzial soll nun nach Willen der Gemeinderäte identifiziert werden. Die flächendeckende Versorgung mit bis zu 100 MBit/s wird durch die Kombination von Kabelnetz und VDSL-vectoring möglich. Günter Kimmeskamp von seim & partner betonte, dass dabei EU-rechtliche Bestimmungen berücksichtigt werden müssen. Zudem kann die Gemeinde das Projekt nur über den Weg der aktuellen Breitbandförderung unterstützen. Nach der Aufrüstung des aktuellen Netzes als Zwischenschritt besteht die Möglichkeit, ein gemeindeeigenes Glasfasernetz zu verlegen, wobei Betreiber die Bereitschaft angekündigt haben, Miete zu zahlen. Bürgermeister Jan Neusiedl berichtete, dass große Gewerbebetriebe, die hohe Bandbreiten benötigen, über eigene Systeme versorgt sind. Nach Meinung von Robert Zettel (CSU) sollten zunächst die wenigen »weißen Flecken« in Grünwald, die noch schlecht versorgt sind, nachgerüstet werden.

»Dann können wir mittelfristig ein Glasfasernetz ordentlich planen, das nachhaltig und kostenbewusst ist«, sagte er. Einstimmig befürworteten die Räte den Bau eines Glasfasernetzes, für dessen Planung und Umsetzung ein Ingenieurbüro beauftragt werden soll. hol

Artikel vom 03.03.2014
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