VG Wartenberg braucht Feuerwehrbedarfspläne

Wartenberg · Bald gemeinsam löschen?

Ein Tanklöschfahrzeug 4000 soll es laut Willi Vogl für Langenpreising werden.	 Foto: Rosenbauer/kw

Ein Tanklöschfahrzeug 4000 soll es laut Willi Vogl für Langenpreising werden. Foto: Rosenbauer/kw

Wartenberg · Kreisbrandrat Willi Vogl hat im Augenblick alle Hände voll zu tun: Er muss Feuerwehrbedarfspläne erstellen, und zwar für alle drei Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Wartenberg. Weitere müssen und werden folgen, denn diese Bedarfspläne seien in den Ausführungsbestimmungen zum Landesfeuerwehrgesetz enthalten, sagte Vogl.

Im Norden des Landkreises wird es deshalb besonders dringend, weil dort zwei große Fahrzeugbeschaffungen im Raum stehen: 2015 soll die Feuerwehr Wartenberg eine Drehleiter erhalten. Der Marktrat hat noch vor der Kommunalwahl durch entsprechende Beschlüsse das Thema von der Agenda genommen. In Langenpreising ist das Tanklöschfahrzeug (TLF) in die Jahre gekommen: 27 wird es, und so hat Kommandant Hans Kaspera jetzt eine Ersatzbeschaffung beantragt. Hier allerdings könnte die Anschaffung zum Politikum werden: Kaspera tritt als Kandidat der SPD am 16. März um den Chefsessel im Rathaus an gegen Bürgermeister Peter Deimel (Freie Wähler). Prompt ließ der Gemeinderat die Floriansjünger erst einmal abblitzen. Es gebe, hieß es unter anderem zur Begründung, Überlegungen für ein gemeinsames Fahrzeugkonzept in der Verwaltungsgemeinschaft. Die überraschten und verärgerten Feuerwehrleute berichteten nach der Sitzung, davon nichts gewusst zu haben. Tatsächlich ist diese Information auch nicht vollständig gewesen: Wie Vogl sagte, werde überlegt, im Bereich Sonderfahrzeuge etwas gemeinsam anzuschaffen.

Denn diese würden erstens nicht der gesetzlichen Hilfsfrist unterliegen und zweitens tatsächlich nicht von ­jeder Gemeinde einzeln beschafft werden müssen. Ein Tanklöschfahrzeug und eine Drehleiter sind nach den Worten Vogls ausdrücklich keine Sonderfahrzeuge, sondern unterliegen voll der gesetzlichen Hilfsfrist. In diesem Fall, so der Kreisbrandrat, müsse die Gemeinde und ihre Feuerwehr erst einmal die Risikoabschätzung und den daraus resultierenden Fahrzeugbedarf selbst ermitteln. Und der sieht in Langenpreising so aus: Nichts weniger als ein TLF 4000 nach der neuen Norm soll es werden, denn: »Der Verkehr auf der Autobahn nimmt ständig zu, jetzt soll ein großer Rasthof gebaut werden. Wenn so ein LKW brennt brauchst du nicht mit einer Kübelspritze kommen.« So Hans Kaspera, der den Antrag auf Ersatzbeschaffung auf Anraten Vogls gestellt hatte. Der will natürlich nicht zwischen allen kommunalpolitischen Stühlen sitzen.

Aber ein Feuerwehrbedarfsplan muss noch mehr leisten: Er muss die sogenannte Tagesalarmsicherheit berücksichtigen, das heißt die Mannschaftsstärke, mit der eine Freiwillige Feuerwehr zur Kernarbeitszeit ausrücken kann. Bei der steigenden Auspendlerquote in manchen Bereichen ist das schon zum Thema geworden. So kann beispielsweise bei einem LKW-Unfall auf der Autobahn dienstags um 10 Uhr in der Früh die Feuerwehr Langenpreising zwei Fahrzeuge besetzen und ausrücken. Das klingt gut, ist aber definitiv auf der Autobahn zu wenig. Denn es fehlt dann ein drittes Fahrzeug zur Absicherung der Einsatzkräfte. Willi Vogl nennt es darum gut, dass die Floriansjünger aus Langenpreising nicht allein sind, sondern dass andere Wehren entlang der Autobahn unterstützen. Er will die Papiere bis zum Herbst vorlegen. Nach Lage der Dinge wird auch der Antrag auf Ersatzbeschaffung für das Tanklöschfahrzeug so lange warten müssen.

kw

Artikel vom 27.02.2014
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