Schlosspavillon Ismaning zeigt klassische Motive

Chinesische Holzschnittbilder entstehen in einem aufwändigen Verfahren: Zum Teil werden über zehn Druckstöcke benötigt. Foto: VA

Ismaning · Chinesische Holzschnitte sind ab morgen im Schlosspavillon Ismaning (Schloßstraße 1) zu sehen. Die Galerie zeigt bis 6. April klassische Motive in Farbe und Schwarz-Weiß aus der Sammlung von Ingrid Jansen. Ingrid Jansen lebte von 1986 bis 1988 in China und sammelte dort traditionelle Chinesische Holzschnitte, außerdem Scherenschnitte und Bauernmalerei. Ihre qualitätvolle Sammlung an Holzschnitten stellt Jansen nun im Ismaninger Schlosspavillon zum ersten Mal öffentlich vor.

Die Chinesische Holzschnittkunst hat eine jahrhundertealte Tradition und diente der möglichst perfekten Wiedergabe von Tuschmalerei. Die klassischen Motive der Bilder sind Blüten, Bambus, Vögel, Insekten und Landschaften. Charakteristisch für diese Kunst sind die Harmonie der Komposition, die zurückhaltende Farbgebung und die Leichtigkeit der Linienführung. Die Holzschnittbilder entstehen in einem aufwändigen Verfahren. Für jede Farbe und jede Schwarz- oder Grauvariante wird ein eigener Druckstock geschnitten – das sind häufig zehn Druckstöcke und mehr. Die Farbe wird auf jede Druckplatte von Hand gesondert aufgetragen und mit einem Reiber aus Rosshaar auf das Papier durchgerieben. So entstehen Holzdrucke mit kleinen Variationen in der Farbgestaltung, individuelle Kunstwerke, die den lebendigen Pinselstrich und die feine Farbqualität von Tuschmalerei perfekt imitieren. Wenig bekannt ist, dass diese hohe Handwerkskunst trotz der Kulturrevolution bis heute in China betrieben wird. Die Druckwerkstatt Jung Pao Chai in Peking zählt heute zum nationalen Chinesischen Kulturerbe.

Vernissage am Donnerstag

Die Vernissage findet am morgigen Donnerstag, 27. Februar, um 19 Uhr statt. Dabei wird auch Ingrid Jansen anwesend sein. Anschließend ist die Ausstellung bis Sonntag, 6. April, zu folgenden Öffnungszeiten zu sehen: dienstags bis sonntags, jeweils von 14.00 bis 17.30 Uhr.

Artikel vom 26.02.2014
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