Grasbrunn · Amalie und Eduard Weiner feierte Gnadenhochzeit

Bürgermeister Korneder gratuliert dem Ehepaar Weiner zum 70. Hochzeitstag Foto: privat

Grasbrunn · Am 14. Februar feierten Amalie und Eduard Weiner ihren 70. Hochzeitstag – die Gnadenhochzeit. Zu diesem außergewöhnlichen und besonderen Fest gratulierte der Erste Bürgermeister Klaus Korneder mit den besten Wünschen der Gemeinderäte sehr herzlich.

»Heutzutage können sich die jungen Paare schon schwer vorstellen 25 oder 50 Jahre verheiratet zu sein – geschweige denn 70 Jahre!«, so Korneder. Auch der Bayerische Staatsminister Horst Seehofer gratulierte mit einem Porzellangeschenk und die Landrätin Johanna Rumschöttel mit einem Blumengesteck. Das heutige Ehepaar hat sich in Roth bei Nürnberg kennengelernt. Dort war Amalie Weiner, damals noch Fräulein Saller, als Nachrichtenhelferin tätig und der junge Eduard Weiner als Flugzeugmonteur angestellt. Die Liebe siegte über die ganzen Kriegsereignisse hinweg und so wurde am 14. Februar 1944 in Forsthart / Niederbayern Hochzeit gefeiert. Der frischgebackene Ehemann konnte nur drei Tage bleiben, da er wieder zu seiner Militäreinheit zurück musste. Im Juni 1944 kam er an die Front, es folgte eine lange Zeit des Wartens ohne Lebenszeichen, bis nach drei Jahren eine erste persönliche Mitteilung einging, dass er in englischer Gefangenschaft war. Als er 1948 nach Forsthart zurückkam, konnte er zum ersten Mal seine kleine, inzwischen vierjährige Tochter Monika in die Arme schließen.

Es folgten sehr schwierige und armselige Jahre, die zu bewältigen waren. So arbeitete Eduard Weiner erst in einer Autowerkstatt in Vilshofen, dann, vermittelt durch einen Kollegen, in Moosburg in einer Lastwagenfabrik. Eine kleine Wohnung in München eröffnete ihm die Möglichkeit 1950 zu einer Anstellung bei der MAHAG. Amalie Weiner hat sich damals so gut es ging mit ihrer Tochter durchgeschlagen, bis eben diese Wohnung in München die entscheidende Wende brachte. Die ganze Familie war endlich wieder vereint. Die ersten Jahre in München war Frau Weiner bei der Firma »Spiele Schmidt« als Aushilfskraft beschäftigt. Bis sie bei Siemens in der Patentabteilung eine sichere Anstellung gefunden hatte. 1955 kaufte Familie Weiner in Neukeferloh ein kleines Haus, in dem sie bis heute glücklich lebt. Sehr gerne sind sie früher mit dem Fahrrad gefahren oder im Gemeindegebiet spazieren gegangen.

Diese gemeinsamen Aktivitäten sind nach einem Schlaganfall im Jahre 1998 von Eduard Weiner, der dieses Jahr 92 Jahre wird, leider nicht mehr möglich. Seit dieser Zeit kümmert sich Amalie Weiner, die im Februar ihren 90sten Geburtstag feiern kann, liebevoll um ihren Mann, um Haus und Garten und alles was in einer Ehegemeinschaft so anfällt. Tochter Monika, Enkel Rainer und die beiden Urenkel wohnen auch in der Gemeinde und besuchen und unterstützen die beiden sehr. Die Gemeinde Grasbrunn und der Südost-Kurier wünschen dem Ehepaar Weiner noch schöne gemeinsame Jahre und weiterhin alles Gute.

Artikel vom 24.02.2014
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