Albrecht Ackerland zum Thema: Radl-Gefahren

München · Da schau her!

München · Sicherheit ist ein Begriff, den ich lange bei den Weihnachtssachen im Schrank liegen hatte, vergessen, wenn keine Saison ist, absolut unnütz. Wer braucht schon Sicherheit, wenn er in München lebt, wir haben hier keinen regelmäßigen Schusswaffengebrauch, das Bier wird stets kühl angeboten, unser Fußball ist auf höchstem Niveau, langweilig.

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Ich habe allerdings unterschätzt, dass meine Großmutter Recht hatte. Sie hat immer gesagt, wirst schon sehen, im Alter, da willst du Sicherheit. Nun drehe ich mittlerweile den Schlüssel zwei Mal um, nehme einen Regenschirm mit, und ich spare jeden Tag zehn Euro, weil die Renten ja auch nicht mehr sicher sind. Und: Ich lasse mein Fahrrad immer häufiger stehen. Es kommt sehr, sehr selten vor, dass mich das Stüberl so mitnimmt, dass ich das Alphabet nicht mehr rückwärts aufsagen kann. Dem Beppi geht's da auch so, und trotzdem hat er neulich Ärger mit seinem Führerschein bekommen. Der Beppi ist dabei gar nicht Auto gefahren. Noch nicht mal geradelt ist er.

Brav hat er sein Rad geschoben, vier Weißbier sind kritisch, das weiß der Beppi. Weil er so gut drauf war, hat er zwischendurch einen Fuß aufs Pedal gesetzt und mit dem anderen im Stehen angeschubst. Dann hat eine Zivilstreife angehalten. Seitdem gehe ich auf Nummer sicher und auf barem Fuße. Wer weiß, vielleicht gelten Schuhe ja auch als Verkehrsmittel, für das berechtigterweise eine Promillegrenze gilt. Denn meinen Führerschein brauche ich gerade im Alter, das hat schon meine Großmutter gesagt.

Artikel vom 20.02.2014
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