Nur einen Teilerfolg

Ramersdorf · Wohn-Mindesabstand in der Aschauer Straße gefordert

Ramersdorf · Wer in der Paulsdorffer Straße wohnt, ist durch die Nutzung des Brachgeländes an der Aschauer Straße lärmgeplagt. Das hat die örtliche Bürgerinitiative (BI) »Lebenswertes Ramersdorf e.V.« zuletzt drastisch in der Perlacher Bürgerversammlung dargestellt. Ein Video zeigte Kiesablagern und andere polternde und staubende Tätigkeiten der dortigen Zwischennutzer, die oftmals die gesetzlichen Ruhezeiten missachteten. Die Nachbarn drängten insbesondere darauf, den vorgegebenen Mindestabstand zu ihrer Wohnbebauung einzuhalten.

Das Kommunalreferat berichtet jetzt von folgenden Gegenmaßnahmen: Letzten Oktober wurde eine neue Schranke eingebaut, um unbefugtes Betreten des Geländes zu verhindern. Außerdem prüft das Referat noch die Installation einer Überwachungskamera. Einer Firma in der Mitte des Areals, die durch Aktivitäten innerhalb der Ruhezeiten und Kieszwischenlagerung aufgefallen war, wurde zum 1. März gekündigt. Ein anderes Unternehmen für Gartenbau und Winterdienst beabsichtigt eine Standortverlegung bis Herbst und hat auf Aufforderung versichert, bis dahin die Lärmbelästigungen so gering wie möglich zu halten. Einige Lagernutzer müssen innerhalb des Brachgeländes umziehen, damit der vorgesehene Freistreifen an den Grundstücksgrenzen zur Paulsdorffer Straße weitgehend umgesetzt wird. Genau dieser Punkt geht allerdings dem Bezirksausschuss (BA) 16 Ramersdorf-Perlach nicht weit genug. »Es läuft zwar schon in die richtige Richtung, aber leider sollen die Abstandsflächen nicht kenntlich gemacht werden«, sagt Thomas Kauer (CSU). Genau das fordern die Anwohner. Laut BI ist gemäß dem Bebauungsplan ein 25 Meter breiter Abstandsstreifen freizuhalten.

Kauer spricht sich deshalb für einen Bauzaun oder eine andere kostengünstige Markierung aus, damit die Zwischennutzer ihre Grenzen einhalten. »Wir sollten uns nicht so abspeisen lassen«, forderte er den BA 16 auf. Das Gremium war gleicher Meinung. Damit man den „Fuß in der Tür“ behalte, sprach sich die Mehrheit für eine Ablehnung der Vorlage und einen neuen Antrag mit Ergänzungen aus. Längerfristig könnte sich der bestehende Bebauungsplan mit Nutzung als Gewerbegebiet allerdings ändern. Denn im Rahmen der Schulbauoffensive wird der Standort voraussichtlich für eine Schule benötigt. Es kann aber noch Jahre dauern, bis hier wirklich Neuerungen greifen.

Kein Garten für die Nachbarschaft

Abgelehnt hat die Stadt den Wunsch nach einem Nachbarschaftsgarten in der Aschauer Straße 34. Die Nachbarn wollten sich hier gemeinschaftlich verwirklichen, mit Freunden im Freien arbeiten und unkommerziell gesunde Lebensmittel zusammen aufziehen. »Interimslösungen sind in anderen Städten wie Berlin erlaubt. Solche Projekte sind ohne großen Aufwand auch in Pflanzsäcken möglich«, bedauerte Alexandra Schmidt (SPD). Tatsächlich gibt es andernorts sogar Gärten mit mobilen Pflanzen in kleinen Kästen. Das Immobilienmanagement des Kommunalreferats habe zwar einen Kaufinteressenten für das Grundstück, spricht sich aber deshalb nicht gegen eine Interimslösung bis Ende Oktober 2014 aus. Bedenklich seien aber Altlasten von früheren Werkstätten und Schmieden, mit denen der Grund kontaminiert sein könnte. Herstellungsaufwand und Gartennutzung stünden deshalb, so die Behörde, in keinem vernünftigen Verhältnis.

bus

Artikel vom 20.02.2014
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