Mobil für die Zukunft

Neubiberg soll radlfreundlicher werden

Neubiberg · Im August 2012 hat Neubiberg die Erstellung eines Radverkehrskonzeptes beschlossen. Jetzt wurde es im Gemeinderat vorgestellt. Projektleiter Dr. Ralf Kaulen vom gleichnamigen Stadt- und Verkehrsplanungsbüro erklärte launig und geduldig, wo es in Neubiberg für Radler hakt und was zu tun wäre.

Dringender Handlungsbedarf besteht in der Neubiberger Hauptstraße und in der Cramer-Klett-Straße. Das fanden die Kooperationspartner Agenda 21, Umweltbeirat Neubiberg, Polizei sowie Institut für Verkehrswesen und Raumplanung der Universität der Bundeswehr in drei Arbeitskreissitzungen heraus. Da die Hauptstraße zwischen Floriansanger und Cramer-Klett-Straße zu den Unfallschwerpunkten gehört, sollen hier Fahrradschutzstreifen angebracht werden, was in der Summe grob 50.000 Euro kosten dürfte. Als zweites soll die Cramer-Klett-Straße in eine Radverkehrsstraße umgewidmet werden, da sie für einem kombinierten Rad-/Fußweg oder Schutzstreifen auf beiden Seiten zu schmal ist. Einerseits müssen kombinierte Rad-/Fußgängerwege laut einer Gesetzesänderung nun mindestens 2,50 Meter breit sein, andererseits müssen sich zwei Busse in der Cramer-Klett-Straße begegnen können. Aus Sicherheitsgründen sollte hier maximal 30 km/h gelten. Das alles erfüllt die Radl-Straße.

Beschluss mit Blick auf die Zukunft

Ob eine Umwidmung sinnvoll ist, fragte in der Diskussion Thomas Pardeller (CSU), ein Ausweichen der Autofahrer in Nebenstraßen erwartet Wilhelm Nehls (FDP), mehr Unfälle befürchtet Bürgermeister-Kandidat Hartmut Lilge (CSU). Doch stimmte der Gemeinderat letztendlich dafür, die Umwandlung der Cramer-Klett-Straße in eine Radverkehrsstraße oben auf die Prioritätenliste zu stellen. Das Radverkehrskonzept soll dem Gemeinderat als »Wegweiser dienen, an dem sich alle Einzelentscheidungen orientieren«, erklärte Bürgermeister Günter Heyland. Es enthält auch ein Leitbild für den Radverkehr in Neubiberg, das die »systematische Förderung des Fußgänger- und Fahrradverkehrs« als zentral benennt, will man Neubiberg ressourcenschonend, nachhaltig und zukunftsfähig mobil machen.

Es gehe nicht um die Verdammung des Autoverkehrs, der Radverkehr solle aber gefördert werden. Das auch durch Ausbau und die Verbesserung des schon bestehenden Radverkehrsnetzes, die Reduktion von Unfallschwerpunkten, zu denen auch die Äußere Hauptstraße gehört, der Abbau von unklaren Beschilderungen und Markierungen, Abbau von fehlenden Querungshilfen oder zu schmalen Radwegen. Darüber müsse man die Bürger umfassend informieren, gab Kaulen dem Gemeinderat mit auf den Weg.

Angela Boschert

Artikel vom 19.02.2014
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