Positive Bilanz

Klimaschutzprogramm: Ebersberg schreitet voran

Sie muss den Überblick behalten: Die Klimaschutzmanagerin Ottilie Arz bei einer Besichtigung der Photovoltaikanlage im Ebersberger Klärwerk. 	Foto: Sybille Föll

Sie muss den Überblick behalten: Die Klimaschutzmanagerin Ottilie Arz bei einer Besichtigung der Photovoltaikanlage im Ebersberger Klärwerk. Foto: Sybille Föll

Ebersberg · Das Ebersberger Fuß- und Radwegekonzept ist zu 90 Prozent fertig. Es gibt mittlerweile Klimaprojekttage für Schulklassen, und noch in diesem Jahr wird der Energienutzungsplan für den gesamten Landkreis Ebersberg erwartet, der städtische Ressourcen beinhaltet:

Ebersberg schreitet voran in seinem Bemühen, die 35 Punkte des Aktionsplans 2012 bis 2015 umzusetzen.

Er ist Teil des integrierten Klimaschutzkonzeptes, das die Stadt im März 2011 beschlossen hatte. Das Ziel: Alle vorhandenen und zukünftigen Energie- und Klimaschutzprojekte besser aufeinander abzustimmen sowie eine Art Masterplan zu erstellen, um die Energiewende 2030 realisieren zu können. Bis Ende 2015 will die Stadt alle Punkte abgearbeitet haben, die den Weg dorthin ebnen sollen. Punkt 16 konnte im vergangenen Herbst abgehakt werden: Die Etablierung eines Klimaschutzmanagements. Seit 1. Oktober 2013 leitet Ottilie Arz als Klimaschutzmanagerin die Koordinationsstelle im Ebersberger Rathaus. Die 31-jährige Forstwirtin aus Wasserburg ist zum einen zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit und ­Ansprechpartnerin für Bürger, zum anderen ist sie diejenige, die den Überblick hat, die Bindeglied zwischen den Abteilungen im Rathaus ist, die alle klimaschutzrelevanten Maßnahmen koordiniert. Immer wieder ist sie mit dem dienstlichen Elektroauto unterwegs, um sich über Projekte zu informieren.

Vergangene Woche besuchte sie zum Beispiel das Klärwerk, wo im letzten Jahr eine Photovoltaikanlage installiert wurde. Seitdem kann die Gasturbine, die den sogenannten Faulturm auf einer Temperatur von etwa 40 Grad Celsius hält und enorm viel Strom verbraucht, an sonnigen Tagen ausgeschaltet werden. »Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um mich einzuarbeiten, aber inzwischen läuft alles ganz gut«, sagt Arz. Aktuell sei sie dabei, die einzelnen Ergebnisse der bisherigen Sanierungsmaßnahmen im Stadtgebiet gebündelt als Informationsmaterial für die Bürger aufzuarbeiten – Punkt 5 im Aktionsplan: Kommunales Energiemanagement.

Außerdem baue sie ein Netzwerk auf, zum Beispiel zu Klimaschutzmanagern anderer Kommunen, Firmen und Bildungseinrichtungen. »Es dient dazu Erfahrungen auszutauschen, schneller Informationen zu bekommen und gemeinsame Projekte zu entwickeln«, erklärt Arz. In Zusammenarbeit mit dem Museum Wald und Umwelt wurde beispielsweise das Schulklassenprogramm »Klimafüchse« initiiert, um auch den Nachwuchs an das Thema heranzuführen. Schon jetzt sind 250 Kinder für 2014 angemeldet. Damit sei die Aufgabe Bewusstseinsbildung größtenteils erfüllt. Viele Punkte des Aktionsprogramms könnten jedoch nicht separat behandelt werden. Bei einigen mache es Sinn, sie zusammenzufassen, um Zeit einzusparen und Synergien zu nutzen, andere seien überflüssig geworden.

Bewusstseinsbildung: Auch schon bei den Kleinsten

Beispiel: Sowohl das Erstellen eines Energienutzungsplans (ENP) für die Stadt als auch die Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft sind hinfällig, weil für beides landkreisübergreifende Maßnahmen durchgeführt wurden. Laut Arz ist im März eine Energiekonferenz geplant, bei der erste Ergebnisse des ENP vorgestellt werden. »Danach werden wir entscheiden, welches wichtige Projekt wir zeitnah, quasi als >Leuchtturmprojekt<, umsetzen können» sagt die Klimaschutzmanagerin. Die Ergebnisse des ENP dienen auch der detaillierten Bauleitplanung für die Stadt Ebersberg, die Maßnahmen hierfür würden derzeit erarbeitet, so Arz.

Wer Fragen rund um den Klimaschutz in Ebersberg hat, kann sie anrufen. »Ich bin aber keine Energieberaterin. Ich kann nur dabei helfen, Adressen von kompetenten Experten oder zertifizierten Unternehmen schnell zu finden«, räumt sie ein.

Für den kommenden Herbst plant sie zum Thema Gebäudesanierung eine groß angelegte Informationsveranstaltung, bei der sich Haus- und Wohnungsbesitzer vor Ort von Fachleuten und Firmen beraten lassen können. Erreichbar ist Ottilie Arz unter Tel. 08092/8255-56 oder per E-Mail: o.arz@ebersberg.de. Von Sybille Föll

Artikel vom 13.02.2014
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