Luxusproblem beim VfR

Garching könnte Durchmarsch schaffen – das bedeutet viel Arbeit und Planung

Die Niebauer-Brüder (gr. Foto) spielen jetzt alle beim VfR, der in die Bayernliga Süd aufgestiegen ist (kl. Foto).	Fotos: VfB Garching

Die Niebauer-Brüder (gr. Foto) spielen jetzt alle beim VfR, der in die Bayernliga Süd aufgestiegen ist (kl. Foto). Fotos: VfB Garching

Garching · Bei den Fußballern des VfR Garching hätte im Sommer wohl niemand gedacht, dass man so eine ruhige Winterpause verleben könnte.

Als Aufsteiger in die Bayernliga Süd hatte man sich eigentlich auf einen Platz im Mittelfeld eingestellt, vielleicht sogar Abstiegskampf. Stattdessen müssen sich Abteilungsleiter Franz Hölzl und seine Mitstreiter seit geraumer Zeit den Gedanken machen: Was, wenn wir uns sportlich für den Aufstieg in die Regionalliga Bayern qualifizieren?

Als Tabellendritter ist der VfR voll im Rennen und die bisher so erfolgreiche Mannschaft bleibt zusammen, bekommt sogar noch zwei junge Alternativen hinzu. »Nachdem es so gut gelaufen ist, können wir uns ein bisserl zurücklehnen«, sagt Hölzl. Damit will er freilich nicht bewirken, dass irgendeiner der Spieler weniger Leistung bringt. Aber so früh keine Abstiegssorgen mehr zu haben, war so nicht zu erwarten. Und auch die Vorbereitung auf die Anfang März wieder beginnende Liga läuft gut. Am Samstag etwa gelang gegen den Regionalligisten TSV 1860 Rosenheim ein 4:3 nach 0:3-Rückstand im Testspiel (das nächste steigt am heutigen Mittwoch ab 19 Uhr gegen den Landesligisten TSV Dachau 65). Der Kader, der ohnehin »nie von großen Wechselwellen« betroffen sei, wie Hölzl erklärt, ist im Winter größtenteils zusammengeblieben. Andreas von Pechmann, der nach einem für ihn erfolglosen halben Jahr freigestellt wurde, und Felix Pichler, der aufgrund seines Studiums pausiert, gehören fortan nicht mehr dem Kader an. Dafür ist David Malamura (20), ein kanadischer Student, zurück und mit Mike Niebauer (19) kam der letzte fehlende Teil der Niebauer-Familie von der SpVgg Unterhaching. Seine beiden Brüder Benjamin (29, Kapitän) und Dennis (mit zehn Treffern bester Garchinger Torjäger) spielen bereits beim VfR, Vater Günter ist Sportlicher Leiter und auch die Mutter hilft im Verein mit.

Gerade die Zusammenstellung des Kaders ist für Hölzl der Schlüssel zum Erfolg. »Für die Kontinuität, die Entwicklung der Mannschaft und den Teamgeist gebührt unserem Trainerteam höchstes Lob«, schwärmt der Abteilungsleiter, »wir verfolgen das seit Jahren, dass die Leute sich mit dem Umfeld identifizieren und in Ruhe Fußball spielen können.« In den noch ausstehenden 13 Spielen soll so auch möglichst noch ein Sieg gegen den FC Ismaning (Hinspiel 1:1 vor 600 Zuschauern) her. »Dass wir mit dem FCI auf Augenhöhe agieren können, ist für mich das absolute Highlight«, sagt Hölzl. Vielmehr noch: Ismaning steht als Letzter vor dem erneuten Abstieg.

Sollte es für den VfR Garching tatsächlich mit der sportlichen Qualifikation für die Regionalliga Bayern klappen, sind noch einige Fragen zu klären. »Wir sprechen hier von der höchsten deutschen Amateurklasse«, stellt Hölzl klar, »wir haben damit keine Erfahrung und hören uns schon bei Vereinen im Umfeld um.« Geklärt werden müsse, inwieweit das Stadion umgebaut werden müsste, ob der Verein den Aufstieg finanziell stemmen könnte und ob genügend ehrenamtliche Helfer zur Verfügung stünden. Insofern könnten bei anhaltendem sportlichem Erfolg bald arbeitsreichere Zeiten (im positiven Sinne) auf den VfR Garching zukommen. jl

Artikel vom 11.02.2014
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