Maler und Musiker aus Schwabing ist jetzt auch Krimiautor

München · Frank Christopher Schroeder veröffentlicht »Wie ein Licht im Dunkeln«

Multitalent: Frank Christopher Schroeder. 	Foto: A. Wild

Multitalent: Frank Christopher Schroeder. Foto: A. Wild

München · Wenn Frank Christopher Schroeder beim Bier sitzt und in angenehm unprätentiöser Weise von seinem künstlerischen Schaffen erzählt, staunt man über das vielfältige Œuvre des 46-jährigen gebürtigen Münchners. Zuletzt hat der in Schwabing lebende Maler, Musiker und Autor einen Kriminalroman veröffentlicht.

Eine erste Version erschien noch selbstverlegt als E-Book, dann stieß der Staackmann Verlag im Internet auf sein Skript und brachte es zu Schroeders Freude als Taschenbuch heraus. Verfasst im nüchternen Stil des klassischen Hard-Boiled-Krimis, erzählt »Wie ein Licht im Dunkeln« die Geschichte des Auftragskillers Lennart de Luca alias Kissinger. Der Roman spielt in den USA und schildert in beklemmenden Bildern, wie sich zwischen Kissinger und seinem Erzfeind Princelow eine Spirale der Gewalt entwickelt, die beide unweigerlich in ein Duell auf Leben und Tod verstrickt. Frank Christopher Schroeder zeigt in seinem literarischen Erstlingswerk ein gutes Gespür für die innere Dramaturgie, die ein gelungener Thriller braucht. Geschickt baut er Spannung auf, die sich bis zum furiosen Finale steigert.

Der Titel des Romans ist ein musikalisches Zitat

»Der Roman war mein Geheimprojekt, niemand wusste, dass ich daran schreibe, nicht einmal meine Frau«, erzählt Schroeder, der eineinhalb Jahre an der Realisierung arbeitete. »Ich wollte sehen, ob ich überhaupt damit fertig werde.« Der Titel des Romans ist ein musikalisches Zitat der britischen Hard Rock Band »Rainbow«, wie das Werk überhaupt eine Menge Querverweise auf die musikalischen Vorlieben seines Hauptprotagonisten enthält, die denen des Autors nahe kommen dürften. In den 1990er Jahren war Frank Christopher Schroeder Gründer und Mitglied des Musikprojekts KUNSTBLOCK, das er mit Martin Ederer und Peter Zeitler betrieb und als »Digital Electronic Hardcore« beschreibt. Die Schauplätze seines Romans hat Schroeder selbst bereist. Zur Literatur kam der Autor über die Musik: »Ich habe immer schon Songtexte geschrieben, die irgendwann einfach immer länger wurden.« Inspiriert von der »Do It Yourself« Philosophie des Punk begann Frank Christopher Schroeder Mitte der 1980er Jahre zu zeichnen, zu malen und erste Liedtexte, Gedichte und Kurzgeschichten zu verfassen.

Seine Arbeiten als bildender Künstler verortet Schroeder im Umfeld der »Stuckisten«, einer internationalen Kunstbewegung, die 1999 in London von Wild Billy Childish und Charles Thomson gegründet wurde. Schroeder übersetzte ihr »Remodernistisches Manifest« ins Deutsche. Der Name »Stuckisten« soll entstanden sein, als die – inzwischen sehr bekannte – Konzeptkünstlerin Tracey Emin einst mit ihrem damaligen Lebensgefährten Childish über seine, in ihren Augen, in der Vergangenheit steckengebliebene Malerei stritt: »Your paintings are stuck, you are stuck. Stuck, stuck, stuck!« Die »Stuckisten« ermutigen Kunstschaffende anderer Sparten und anderer Länder, sich an ihrer Bewegung zu beteiligen. Mittlerweile bezeichnen sich zahlreiche Künstler und Gruppen außerhalb Großbritanniens als »Stuckisten«, darunter neben Malern auch Vertreter der Literatur, Musik oder Fotografie. Im Roman »Wie ein Licht im Dunkeln« ist eine kleine Auswahl von Schroeders grafischen Arbeiten abgedruckt.

Frank Christopher Schroeders Buch »Wie ein Licht im Dunkeln« (228 Seiten) ist im Staackmann Verlag erschienen und im Handel für 12,90 Euro erhältlich. Die ISBN lautet: 978-3-88675-131-0. Von Alfons Seeler

Artikel vom 10.02.2014
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