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Da schau her! »Geschwister Schall« heizen Aktionäre zum Feiern ein
Albrecht Ackerland zum Thema: Beklemmende Party nach jährlicher Hauptversammlung
München · Wie sehr ist ein Münchner Unternehmen eigentlich verstrickt in die Verletzung von Menschenrechten? Wie genau beteiligt ist der Elektronik-Riese Siemens an der technischen Unterstützung, wenn Staaten wie Syrien oder Bahrain ihre Menschen ausspionieren, überwachen, ihr Leben bedrohen?
Solche Fragen musste sich der Vorstand von Siemens gefallen lassen, laut und sachlich vorgetragen von den eigenen Mitinhabern, den Aktionären bei der jährlichen Hauptversammlung in der Münchner Olympiahalle. Siemens macht Gewinne auch mit Unrecht. Das lässt sich knapp so sagen. Auch die eigene deutsche Geschichte des Unternehmens ist belegt. Siemens hatte etwa in Auschwitz ein Werk, die Arbeiter waren von der SS »gemietet«. Zwangsarbeiter, die, so sie denn überlebten, nie wirklich umfänglich entschädigt wurden. Nach der Hauptversammlung gab es eine Party. Als ich aber merken musste, dass da die Tanzmusik von einem DJ-Team kommt, dass sich tatsächlich »Geschwister Schall« nennt, da wusste ich nicht mehr, ob da jetzt noch wildes Kopfschütteln reicht, oder blitzartiges Erbrechen auf der Tanzfläche schon eher angebracht gewesen wäre. Ich würde mir wünschen, dass die Alleinunterhalter mit ihrem Namen einmal ein Gespräch mit den Nachfahren der Geschwister Scholl führen dürfen. Noch besser, wenn der Event-Verantwortlich von Siemens auch mitkommt.
Sehen Sie das auch so? Kommentieren Sie unterhalb von diesem Artikel und beteiligen Sie sich an der Umfrage: Kann man so einen Namen auswählen?
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