Was lange währt

Trambahnlinie 25 fährt auch in Zukunft nach Grünwald

MVG-Chef Herbert König, Landrätin Johanna Rumschöttel und Bürgermeister Jan Neusiedl freuen sich, dass die Trambahnlinie 25 nun gesichert ist. 	Foto: hol

MVG-Chef Herbert König, Landrätin Johanna Rumschöttel und Bürgermeister Jan Neusiedl freuen sich, dass die Trambahnlinie 25 nun gesichert ist. Foto: hol

Grünwald · Der Landkreis München, die Gemeinde Grünwald und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) haben jetzt den lang ersehnten und vor allem dauerhaften Vertrag über den Betrieb und die Finanzierung der Grünwalder Trambahnlinie 25 unterzeichnet.

Damit konnte ein zwölf Jahre währendes Tauziehen um den Bestand der Trambahnlinie endlich beendet werden.

Der positive Ausgang des Unterfangens war zwischenzeitlich mehr als gefährdet, da zeitweise sogar im Raum stand den Betrieb der Linie ganz einzustellen. Grund dafür war die Tatsache, dass sich die MVG und die Gemeinde Grünwald über die Kostenverteilung nicht einig wurden. Viele Jahre musste Grünwald die Betriebskosten der Linie 25 tragen, ohne Einblick in die detaillierte Aufschlüsselung der Kosten zu erhalten. Denn in punkto Offenlegung der Kosten wollte sich die MVG nicht in die Karten sehen lassen. Erst ein neues EU-Recht sorgte hier für Klarheit.

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Letztlich kam noch hinzu, dass der Landkreis einer gemeinsamen Vereinbarung zustimmte und nun vollständig die Betriebskosten von rund 1,6 Millionen Euro jährlich übernimmt. Bislang musste Grünwald diese aus eigener Tasche bezahlen. Nun finanziert der Landkreis als Aufgabenträger des öffentlichen Nahverkehrs im Wesentlichen die Kosten für den laufenden Betrieb. Die Gemeinde Grünwald kommt für den Unterhalt der Infrastruktur auf. Rund 290.000 Zugkilometer wird die Tram auf dem Streckenabschnitt zwischen Großhesseloher Brücke und dem Derbolfinger Platz pro Jahr erbringen, das sind pro Tag und je Richtung 100 Fahrten. Zudem konnte der Fahrplan auf einen 10-Minuten-Takt umgestellt werden, der es den Fahrgästen einfacher macht sich die Zeiten zu merken. Zuvor fuhr der Zug alle sieben beziehungsweise 13 Minuten.

Täglich nutzen rund 6.000 Fahrgäste das Angebot, am Wochenende insbesondere Ausflügler, die zur Isar möchten oder ins Bavaria Filmgelände. »Was lange währt, wird endlich gut«, freute sich Bürgermeister Jan Neusiedl. »Der Gemeinde lag die Tram immer sehr am Herzen. Berufstätige fahren zu ihren Arbeitsplätzen, Kinder in die Schule. Die Linie ist ein klarer Standortvorteil für unsere Gemeinde und gehört seit über einem Jahrhundert zum Ortsbild Grünwalds und ist daraus nicht wegzudenken«. Dies bekräftigte auch Landrätin Johanna Rumschöttel, nach deren Worten die Tram 25 eine wichtige ÖPNV-Achse bildet. Auch MVG-Chef Herbert König betonte bei der feierlichen Vertragsunterzeichnung, dass »die nun erreichte vertragliche Lösung sehr erfreulich ist«.

Und da die 100-Jahr-Feier der Tram vor vier Jahren aufgrund der unklaren Situation damals nicht zustande kam, soll dies nun zum 104. Geburtstag nachgeholt werden. hol

Artikel vom 28.01.2014
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