Wir decken den Tisch

Sechs Jahre Tafel – 30 Jahre Nachbarschaftshilfe Grünwald

Bevor die Lebensmittel bei der Grünwalder Tafel verteilt werden, werden sie von den Mitarbeitern genau in Augenschein genommen. 	Foto: Privat

Bevor die Lebensmittel bei der Grünwalder Tafel verteilt werden, werden sie von den Mitarbeitern genau in Augenschein genommen. Foto: Privat

Grünwald · »Die Grünwalder sind sehr engagiert und hilfsbereit«, freut sich Markus Mai, Leiter der Grünwalder Tafel, die von der Nachbarschaftshilfe Grünwald ins Leben gerufen wurde. Das wichtige und erfolgreiche Projekt besteht bereits seit sechs Jahren, freut sich Mai.

Zweimal wöchentlich, jeweils am Montag und Donnerstag von 11 bis 12 Uhr können Berechtigte Essenspakete und Lebensmittel gegen Vorlage eines speziellen Bezieherausweises abholen.

»Rentner, Langzeitarbeitslose und Asylanten kommen gerne zu uns, denn durch die Spenden können unsere Bezieher ihr ohnehin schmales Einkommen schonen«, erklärt Mai weiter. Etwa 60 Personen haben in Grünwald einen Berechtigungsschein für die Tafel erhalten, zirka 20 bis 25 kommen regelmäßig zu den Ausgabeterminen im Bauhof der Gemeinde Grünwald. »Seit die Asylbewerber hier bei uns leben, beobachten wir einen leichten Anstieg bei der Ausgabe. Theoretisch könnten wir auch noch ein paar mehr Familien und Alleinstehende versorgen, aber natürlich sind wir sehr froh, wenn nicht immer mehr Menschen das Tafelangebot nützen müssen«, so Mai. Seine rund 20 ehrenamtlichen Helfer sortieren die Lebensmittel aus den Spenden von Grünwalder, Pullacher und Straßlacher Geschäften vor, denn nur Lebensmittel, die tatsächlich noch genießbar sind, dürfen verteilt werden. Zudem gelten bei Milch und Joghurt strenge Bestimmungen, wie lange etwas noch über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus abgegeben werden darf, Fleisch und Fisch müssen immer frisch sein. Viel Arbeit gibt es also für die Ehrenamtlichen vor ihrer eigentlichen Arbeit, dem Verteilen der Lebensmittel zu tun. Zur Zeit gebe es genug Waren, ist Mai froh. »Das kann sich aber jederzeit ändern, je nachdem, wie viel unsere Lebensmittelspender für uns haben«, erklärt der engagierte Grünwalder.

Schon bedeutend länger als die Grünwalder Tafel gibt es indes die Nachbarschaftshilfe. Sie entstand 1974 aus einer Initiative engagierter Gemeindemitglieder der katholischen Pfarrei Maria Königin und der evangelischen Thomasgemeinde heraus. Zuerst ging es darum, ältere und behinderte Personen täglich mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen. Noch heute wird Essen auf Rädern für ältere und kranke Menschen ausgefahren, die vorübergehend, beispielsweise nach einem Unfall, nicht fit genug zum Einkaufen und Kochen sind. Ein Menü kostet 7 Euro, die Ausfahrer arbeiten ebenfalls ehrenamtlich. »Hier können wir noch Helfer brauchen«, informiert Mai. Besonders toll wären Freiwillige mit einem eigenen PKW, informiert Mai weiter. Die Nachbarschaftshilfe Grünwald hilft außerdem Kranken in Grünwald bei der Bewältigung alltäglicher und krankheitsbedingter Probleme.

Auch eine Sozialberatung bietet das engagierte Team der Nachbarschaftshilfe an. Heute wird die Nachbarschaftshilfe von den drei christlichen Kirchengemeinden in Grünwald, den katholischen Pfarreien Maria Königin und St. Peter und Paul und der Evang.-Luth. Thomasgemeinde, von der Gemeinde und wohltätigen Vereinen, Stiftungen und privaten Spendern unterstützt, um ihr umfangreiches Angebot auch weiterhin Aufrecht halten zu können.

Dank einer Vielzahl von ehrenamtlichen Mitarbeitern und dem Einsatz von bezahlten Fachkräften konnte das Angebot an Hilfsleistungen vor Ort stetig erweitert und den Bedürfnissen der Bürger angepasst werden und umfasst heute nicht nur Angebote für Senioren, sondern auch vielfältige Angebote für Kinder und Familien sowie neben der Tafel die Mitarbeit im Hospizverein Isartal e.V. Ein anderer Schwerpunkt der Grünwalder Nachbarschaftshilfe sind die Betreuung von Familien und Kinder. Hierzu zählen die Vermittlung von Tagesmüttern, Spielkreise, Erziehungsberatung und das auch weit über Grünwald hinaus beliebte und begehrte Sommer-Ferienprogramm der Gemeinde. Mehr Infos unter Tel. 6 49 99 10. B. Ulrichs

Artikel vom 21.01.2014
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