Werbung wird neu geregelt

Unterhaching · Beschränkungen für das Gewerbegebiet geplant

Unterhaching · Das Gewerbegebiet am Grünwalder Weg ist bei Kunden beliebt. Schon von weitem verheißen bunte Werbetafeln ungetrübten Einkaufsspaß. Doch zunehmend macht sich eine Werbungsflut breit. Die will die Gemeinde Unterhaching jetzt reglementieren.

Auslöser der Problematik ist die Möglichkeit, Gewerbeparzellen für Fremdwerbung zu vermieten. Das ist lukrativ. Wer genug Platz auf dem Grundstück hat, erlaubt einem anderen Unternehmen – gegen Pacht – das Aufstellen von Werbetafeln. Bauamtsleiter Stefan Lauszat erläuterte jedoch vor dem Bauausschuss, dass die Fremdwerbung dann manch­mal so auffällig sei, dass der eigentliche Betrieb in den Schatten gestellt würde. Die Folge: Dieser vergrößere seine Werbung ebenfalls, um von den Kunden überhaupt wahrgenommen zu werden. »Das ufert dann ganz schnell aus und schaukelt sich auf«, erläuterte Lauszat.

Reglementierung rechtlich schwierig

Bereits im vergangenen Februar zog die Verwaltung deshalb die Notbremse und stellte einen Bebauungsplan auf. Dieser sollte die »Freizügigkeit« von Werbeanlagen einschränken. Nur Werbeschilder mit den Namen/ Logos der auf dem jeweiligen Grundstück befindlichen Werbeeinheiten sollten in bestimmter Größe möglich sein. Aufgrund aktueller Rechtsprechung des Bayerischen Verwaltungsgerichts ist das so allerdings nicht zulässig. »Es ist nicht erlaubt, lediglich Eigenwerbung zuzulassen und Fremdwerbung auszuschließen«, betonte Lauszat. In einem Bebauungsplan dürften die Anlagen für Fremdwerbung zwar auf bestimmte Bereiche beschränkt aber nicht ausgeschlossen werden.

»Wir wollen keinen Wildwuchs und werden die Sache daher regeln müssen«, fasste Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) zusammen. Festgesetzt werden sollen daher die Schriftgröße von Werbeanlagen an Gebäuden, deren Zulässigkeit im Bereich von Zufahrten sowie die Anzahl von Fahnenmasten je Grundstück. Auch Fremdwerbeanlagen sollen künftig aus stadtplanerischer Sicht reglementiert werden. Einstimmig votierte der Bauausschuss für dieses Paket. Da die Fortführung des Bebauungsplanverfahrens jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, erließ das Gremium zusätzlich eine Veränderungssperre. Das letzte Wort hat der Gemeinderat am 22. Januar. K. Kohnke

Artikel vom 21.01.2014
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