Vom Jäger zum Gejagten

TSV Ismaning übernimmt die Tabellenspitze

Ismaning · Der TSV Ismaning übernimmt die Tabellenführung in der Handball-Bayernliga der Frauen. Ausschlaggebend beim 25:22-Auswärtssieg gegen Herzogenaurach war eine geschlossene Mannschaftsleistung.

Die Vorlage war da – und die »Isis« haben sie genutzt. Jetzt stehen sie ganz oben in der Tabelle. Möglich machte dies die 28:35-Niederlage des bisherigen Spitzenreiters TSV Winkelhaid tags zuvor bei der HaSpo Bayreuth, die mittlerweile vierte Pleite in Folge. Winkelhaid lag vor diesem 14. Spieltag nur einen Punkt vor den Ismaningerinnen – und die ließen sich diese Chance trotz eines stark dezimierten Kaders nicht entgehen. Das Team von Trainerin Aniko Keczko hat sich dank eines beherzten Auftritts mit 25:22 (11:12) bei der TS Herzogenaurach durchgesetzt. »Die Leistung war zwar nicht hochklassig, aber die Mannschaft ist als eine Einheit aufgetreten«, bilanziert die Ungarin. »Unsere beiden Torhüterinnen haben gut gehalten, sie haben ihr Übriges zu diesem Erfolg beigetragen.«

Mannschaft stark dezimiert

Die Vorzeichen waren alles andere als gut, denn die »Isis« hatten insgesamt nur zehn Spielerinnen zur Verfügung. Kurzfristig musste der TSV auch noch auf die erkrankte Kirsten Walter verzichten. Ohnehin nicht dabei: die verletzte Christine Königsmann, sowie die privat verhinderten Rosi Hascher und Lisa Frank. Entsprechend schwach der Start in die Partie. Nach 14 Minuten lag Ismaning mit 3:7 zurück. Herzogenaurach zeigte, warum es zum Ende der Vorrunde fünf Siege in Folge einfahren und sich so bis auf Rang drei in der Tabelle vorarbeiten konnte.

Aniko Keczko reagierte mit einer Auszeit – die richtige Entscheidung zu diesem Zeitpunkt. Für die »Isis« zugleich eine willkommene Verschnaufpause, um sich neu zu sammeln. Die Reaktion folgte prompt. Der TSV traf fünf Mal in Folge und lag so nach 22 Minuten mit 8:7 in Führung. Einen dieser Treffer erzielte Kathleen Braun. Für die 21-jährige war es nach überstandenem Trümmerbruch am Handgelenk der erste Einsatz seit dem ersten Spieltag. Trainerin Keczko überaus zufrieden: »Ich bin froh, dass Kathleen gleich wieder getroffen hat. Das war sehr wichtig für sie, auch wenn ihr logischerweise noch die nötige Spielpraxis nach ihrer Verletzung fehlt.«

Einer starken Leistung von Ute Becker, die in der ersten Halbzeit im Tor stand, war es ebenso zu verdanken, dass die »Isis« zurück gefunden haben in diese Partie. In die Halbzeit mussten sie dennoch mit einem 11:12 Rückstand gehen, auch weil Andrea Keczko zwei Siebenmeter nicht hatte nutzen können.

Am Ende wurde es noch mal knapp

Nach der Pause stand Elisabeth Gschwendtner zwischen den Pfosten. Sie war sofort auf Betriebstemperatur, zeigte gute Paraden. Auch der Rest der Mannschaft kam gut rein in die zweite Halbzeit. Ismaning schaffte es, auf 18:14 davonzuziehen.

Ein für die Endphase scheinbar komfortabler Vorsprung von fünf Toren schrumpfte bis auf eines zusammen. Die Trainerin Aniko Keczko nahm beim Stand von 23:22 eine Auszeit, um die Mannschaft für die finalen Sekunden der Partie zusammenzuschweißen. Mit Erfolg. Die »Isis« ließen noch zwei Tore folgen und sicherten sich so den Sieg.

Der perfekte Start in die Rückrunde also für die Ismaningerinnen, denn als »Zuckerl« obendrauf gab es die Tabellenführung. »Ein sehr gutes Gefühl für die Mannschaft«, weiß Aniko Keczko. Anstatt selbst zu jagen sind die »Isis« jetzt also die Gejagten. Diesem Druck gilt es nun am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den ESV 27 Regensburg II erstmals standzuhalten.

Artikel vom 15.01.2014
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