Weiteres Konzert am 8. März in Grafing

Glonn · »Michaela Dietl und die Quetschenweiber« waren zu Gast in Glonn

Leidenschaft pur: »Michaela Dietl und die Quetschenweiber« mahnen in einer italienischen Canzona über das Begehren, als Frau nicht in der Küche hängen zu bleiben. 	Foto: Sybille Föll

Leidenschaft pur: »Michaela Dietl und die Quetschenweiber« mahnen in einer italienischen Canzona über das Begehren, als Frau nicht in der Küche hängen zu bleiben. Foto: Sybille Föll

Glonn · Am vergangenen Samstag quetschten sich nicht nur 120 Zuschauer in die Schrottgalerie, um Michaela Dietl und ihren Quetschenweibern zu lauschen, sondern auch für die Damen des Orchesters wurde es eng auf der Bühne.

Dabei waren von den 17 diesmal nur 16 mit von der Partie, allesamt Laienmusikerinnen zwischen 46 und 70 Jahren, die vom Ammersee, Schliersee, aus Landshut und München seit über acht Jahren zusammenfinden, um gemeinsam leidenschaftlich ihr Akkordeon zu spielen und zu singen – jede so, wie sie es kann. Und sie können es! »In jeder Frau steckt eine Königin – und eine Wildsau. Zwischen diesen beiden Polen bewegen wir uns«, stimmte Michaela Dietl das Publikum auf das Repertoire ihres außergewöhnlichen Orchesters ein. So ging die Reise von fröhlichen italienischen Canzonas und mitreißenden Polkas über sinnliche Tangos und französische Liebeslieder bis hin zum bayerischen Schuhplattler – immer mit Überraschungen gespickt, seien es unerwartete schräge Töne inmitten der schönsten harmonischen Klänge oder das Solo einer der Damen als kreischende Möwe.

Die Stücke, die Dietl bis auf wenige Ausnahmen selbst schreibt, erzählen von den Sehnsüchten einer Frau, von ihrem Mut, ihren Problemen. Jedes ist anders – wie die vielen Facetten einer Frau. Auch wenn sie selbst Germanistik und Philosophie studiert hat, betont Dietl, dass es keine akademischen Lieder sind. »Sie sind direkt, inspiriert von der Straße und der Kneipe«, sagt die Münchner Akkordeonistin, die jahrelang als Straßenmusikerin durch ganz Europa tingelte. Und wer Dietl kennt, weiß, dass sie Meisterin der Improvisation ist. Steckerl für die Trommeleinlage vergessen? Kein Problem, eine leere Bierflasche tut’s auch. Bereitwillig ließ sich das Publikum mitreißen von so viel Leidenschaft, es wurde geschunkelt, geklatscht und gestampft, bis die Fensterscheiben beschlugen und die Dielen der Schrottgalerie bebten.

Im Landkreis Ebersberg kann man die Quetschenweiber das nächste Mal am 8. März von 10.30 bis 12.00 Uhr anlässlich des Weltfrauentages bei der Frauenbörse in der Stadthalle Grafing erleben. Weitere Termine unter www.quetschenweiber.de. Sybille Föll

Artikel vom 14.01.2014
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