Albrecht Ackerland im Münchner Samstagsblatt: Auf dem Trottoir keinesfalls Wurst

Da schau her! Hundstrümmerl

München · Meine Überzeugung, dass wir Münchner uns den Wienern zuwenden müsen, ist neu befeuert, seitdem ich kürzlich wieder in Wien an der Donau war. Prompt fielen mir sehr viele Schilder mit Hunden drauf auf, was daran liegen könnte, dass der gemeine Hund gern Wiener isst, die heißen in Wien allerdings Frankfurter.

Wien ist bekannt für so wunderbare Dinge wie den Tod, den Walzer und den seelischen Abgrund. Jetzt kommt etwas nicht minder Großes hinzu: Die Hundeauslaufzone. Ganze 152 solcher umzäunten Miniparadiese gibt es neuerdings, denn die Stadt will dem Schiss Herrchen werden.
Dazu gesellen sich 2958 Hundekotplastikbeutelspender, aus denen der Wiener sein »Gackerlsackerl« für seinen Deutschen Schäfer zieht, über deren tatsächlichen Gebrauch sogenannte »Waste Watcher« der Verwaltung sorgen.
Bleibt ein Trümmerl auf dem Trottoir, dann kostet das. Folglich steht auf vielen der 30.000 Schildern: »Sind dir 36 Euro Wurst?«
Das brauchen wir hier auch. Und ich diene mich als Überwacher an, werde bei Missachtung allerdings nicht zum Geldbeutel greifen, sondern in Partnerschaft mit einem Feuerwehrmann einen klassischen Jugendstreich wieder aufleben lassen – das brennende Hundstrümmerl in Zeitungspapier vor der Haustüre. Strafe muss auch Spaß machen.

Artikel vom 12.01.2014
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