Jahr der Entscheidungen

Ein Ausblick: Was erwartet den Landkreis Erding 2014?

Die Taufkirchner Ortsdurchfahrt im Landkreisosten ist nicht weniger belastet als das »Original« in der Großen Kreisstadt Erding. 2014 müssen Lösungen her. 	Foto: kw

Die Taufkirchner Ortsdurchfahrt im Landkreisosten ist nicht weniger belastet als das »Original« in der Großen Kreisstadt Erding. 2014 müssen Lösungen her. Foto: kw

Erding/Landkreis · 2014 wird im Kreis Erding ein Jahr der Entscheidungen werden – sowohl thematisch als auch personell. Ganz oben auf der Agenda stehen die Kommunalwahlen am 16. März, die wohl viele neue Gesichter in die Rathäuser bringen werden.

Zum Beispiel in Inning am Holz, wo Bürgermeister Josef Naderer lange darum gekämpft hat, einen Nachfolger ausfindig zu machen, damit er sich zurückziehen kann. Mit Michaela Mühlen wurde Naderer nun fündig. Gegenkandidaten? Fehlanzeige, zumindest bis Redaktionsschluss.

Das gilt für Landrat Martin Bayerstorfer nicht, wenngleich Beobachter allen anderen Bewerbern nur geringe Chancen einräumen. Im Norden des Landkreises, in Langenpreising, sieht es anders aus: Dass die Sozialdemokraten dort nicht nur eine volle Liste, sondern mit Johann Kaspera auch einen bekannten und populären Gegenkandidaten zu Bürgermeister Peter Deimel (FW) aufgebaut haben, war eine faustdicke Überraschung. Da kann sich der Wartenberger Nachbar Manfred Ranft etwas bequemer zurücklehnen: Gegen ihn anzutreten, hat sich bisher niemand getraut. Im Süden des Landkreises muss eine Bürgermeisterin dagegen erst einmal Schadensbegrenzung betreiben: Pamela Kruppa aus Moosinning hat sich im Fremdenverkehrsverein, dem sie auch vorsteht, viel Ärger eingehandelt, was sich auch auf ihre Stimmenzahl durchschlagen könnte. Ganz im Osten herrscht Einigkeit: Kirchbergs Bürgermeister Hans Grandinger kann sich sicher sein, eine vierte Amtszeit antreten zu können. 18 Jahre lang musste er Schulden abbauen, jetzt will Grandinger auch mal etwas einweihen: Eine Schulturnhalle steht im Haushalt der kleinsten Gemeinde im Landkreis.

Und auch Verkehrsfragen werden das noch junge Jahr wieder beherrschen. Im Osten stöhnt Taufkirchen (Vils) unter der heillos überlasteten Ortsdurchfahrt. Das Problem der Taufkirchener könnte etwas untergehen, wenn sich alles weiter nur mit der Nordumfahrung der Stadt Erding befasst, die wahrscheinlich die Gerichte beschäftigen wird und darum eher eine mittelfristige Sache zu werden droht. Der Erdinger Fliegerhorst jedenfalls macht erst mal weiter, auch als Ausbildungsbetrieb für junge Leute.

Die Therme Erding startet in das Tourismusjahr 2014 im Freistaat Bayern von der Pole-Position, das Schloss Neuschwanstein bei Füssen liegt hier auf Rang zwei. Während das Prunkschloss des »Kini« aber begreiflicherweise nicht ausgebaut werden kann, will die Therme noch eins drauf legen und weiter investieren.

Auch der Landkreis Erding selbst dürfte 2014 weiter wachsen – was die Bevölkerungszahlen angeht. Allerdings, so hat es den Anschein, ist das Bemühen groß, das Wachstum nicht ins Uferlose gehen zu lassen. Praktisch überall werden die Neubaugebiete bescheidener, die Verpflichtung, mit Flächen schonend umzugehen, findet sich quasi in allen Planungen wieder. Im Norden schafft es die Gemeinde Langenpreising, ein Neubaugebiet mitten im Ort zu realisieren, nimmt also überhaupt keine neuen Flächen in Anspruch.

Die Gemeinden des Landkreises haben ein gemeinsames Problem: Sie müssen die im Zuge des Wachstums geschaffenen Einrichtungen wie Kindergärten und -krippen weiterhin auslasten. Das Wachstum bekommt so eine Eigendynamik, die schwer beherrschbar ist. Und die weiterführenden Schulen müssen Schritt halten, was den Landkreis Erding auch 2014 fordern wird. kw

Artikel vom 02.01.2014
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