Schräges Chansonduo verarbeitet in bösen Texten Philosophie, Alltag und Politik

München-Premiere für neues Pigor und Eichhorn-Programm

Die tun nix!? Sehen harmlos aus, singen harmonische Chansons, aber mit bösen Texten: Pigor und Eichhorn. 	Foto: Yannick Perrin

Die tun nix!? Sehen harmlos aus, singen harmonische Chansons, aber mit bösen Texten: Pigor und Eichhorn. Foto: Yannick Perrin

München · »Volumen 6«, das war das Programm mit den Kevins und dem Ulf, »Volumen 7« war das Programm mit den Jazzern.

In »Volumen 8« (München-Premiere am 9. Januar im Lustpielhaus in der Occamstraße, weitere Vorstellungen am 10. und 11. Januar, jeweils 20.30 Uhr) konzentriert sich das schräge Musikkabarettduo Pigor und Eichhorn – auf Klavier und Gesang, Wortgewalt und Stil und Salon Hip Hop. Auf eins darf sich das Publikum freuen: Der Hick Hack geht weiter.

Nach sieben gemeinsamen Programmen hat sich die Stimmung zwischen den beiden nicht verbessert. Eichhorn begehrt zwar auf, doch es ist abzusehen, dass sich der gut gelaunte Loser am Klavier gegen Pigor nicht durchsetzen kann. Eine böse Fortsetzungsgeschichte, die den Rahmen bietet für die neuesten musikalischen Mätzchen aus der Giftküche des Duos.

Pigor und Eichhorn haben eine unnachahmliche Handschrift entwickelt, die weit über das hinausgeht, was man gemeinhin unter Chanson versteht. Ob Pop, Jazz, Hip Hop oder Mitsing-Hymne, Pigor und Eichhorn lassen Wort und Musik auf Augenhöhe miteinander korrespon­dieren. Der Zuschauer wird nie unter Niveau abgeholt. Ausrasten darf er trotzdem.

Den großen Themen der Philosophie nähern sich die beiden ebenso wie den Skurrilitäten des Alltags, jedoch in völlig unerwarteten Problemstellungen. Der Song »Traumarbeit« z.B. erzählt von einem Mann, der die ganze Nacht im Traum die Wohnung seiner Freundin tapeziert hat und der sich weigert, am Morgen danach dieselbe Arbeit noch mal in der Realität zu tun. Neu im Programm ist auch die Hymne der bauwütigen Deutschen »Einer bohrt immer in diesem Land« oder der ultimative Identifikationssong für alle Papis: »Wir essen immer alle Teller leer...« Aber auch die Themen der Tagespolitik werden kabarettistisch behandelt.

Artikel vom 04.01.2014
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