Ruhig wohnen am Ring

Giesing · Interessante Ideen für mehr Lebensqualität

Ein Ideenwettbewerb für ruhiges Wohnen in der Stadt hat interessante Ideen hervorgebracht. 	F: VA

Ein Ideenwettbewerb für ruhiges Wohnen in der Stadt hat interessante Ideen hervorgebracht. F: VA

Giesing · Wie können Menschen auch am Mittleren Ring gut wohnen? Das haben sich junge Architekten gefragt, die am europaweit größten Ideenwettbewerb für Architektur und Städtebau, EUROPAN, teilgenommen haben.

Wettbewerbsaufgabe war, neue Ideen für mehr Wohnfläche und den Schallschutz für ein Wohnquartier der GEWOFAG entlang des Mittleren Rings, einer stark befahrenen Straße, zu entwickeln. Nun stehen die Preisträger fest.

Bereits zum zwölften Mal fand der Ideenwettbewerb EUROPAN statt – diesmal in 16 verschiedenen Ländern und 51 Städten. Er war im März 2013 unter dem Leitthema »Adaptable City – Stadt im Wandel« ausgelobt worden.

Die Wohnanlage der GEWOFAG mit 84 Wohnungen aus den 1960er Jahren an der Bacherstraße Chiemgaustraße in Obergiesing ist der einzige Münchner Standort im europäischen Wettbewerb EUROPAN. Unter dem Motto »Wohnen am Ring« lautete die Aufgabenstellung in München, neue Anregungen für Lärmschutzlösungen zu entwickeln, die für die Bewohner auch eine Steigerung an Wohn- und Lebensqualität bewirken.

Schlichtheit und Flexibilität

Den ersten Preis für das GEWOFAG-Quartier an der Bacherstraße gewann der Entwurf der ina Planungsgesellschaft mbH aus Darmstadt. Die Architekten Joost Hartwig, Ingo Lenz, Nikola Mahal, Patrick Pick, Johanna Henrich, Isabell Passig, Michael Keller und Matthias Hampe überzeugten mit ihrem zeitgemäßen Entwurf »Wohnen am Ring«. Sie zeigen auf, wie man mit wenigen Mitteln den Bestand erhalten und mit Neubau weiterentwickeln kann. Ein vielseitig nutzbares »Regal aus Containern« sorgt für Lärmschutz und erschließt gleichzeitig neue Nutzungsmöglichkeiten, zum Beispiel für Ateliers oder Gemeinschaftsräume. Die Idee sieht auch vor, dass der Neubau flexibel weiterentwickelt werden kann, wenn sich die Verkehrssituation am Ring ändern sollte.

Nutzungsmix aus Containern

»Um hochwertigen Wohnraum zu schaffen, sind wir immer auf der Suche nach neuen Ideen – vor allem in lärmbelasteten Quartieren am Ring. Der Siegerentwurf der Architekten ist gelungen und zukunftsfähig. Er zeigt, wie man mit wenigen Mitteln die Qualität des Bestandes erhalten kann. Gleichzeitig enthält er gute Ideen für mehr Wohnraum und den Lärmschutz« so Sigismund Mühlbauer, Prokurist der GEWOFAG.

Ausstellung der Entwürfe

Neben dem ersten Preis gewann das Modell »Combined Process« der Pariser Rémi Vilarinho, Aurélien Masson und Antoine Fouchiere einen so genannten »Ankauf«, einen weiteren Preis. Die Idee kombiniert die Nutzung des Bestandes als Wohn- und Gewerberaum. Dabei legten die Architekten Augenmerk auf die Akzeptanz der Bewohner.

Eine Anerkennung gab es für die eingereichte Idee »Schachbrettspiel« von Yannick Signani, Florian Zirnheld, Nicolas Schuster, Jean Scherer und Ulrike Schildbach aus München. Das Team entwarf unter anderem eine abwechslungsreiche Fassade und ruhige Wohnhöfe. Alle Entwürfe für die Bacherstraße werden voraussichtlich im Frühjahr in einer Ausstellung zu sehen sein.

Artikel vom 01.01.2014
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