Moosach · Westfriedhof: Über 1400 Urnenplätze sollen entstehen

Auf dem Westfriedhof ist im nordöstlichen Teil eine neue Gräberanlage für Urnen geplant. Foto: ws

Moosach · Immer mehr Menschen wählen die Feuerbestattung – auch in München. Deshalb plant die städtische Friedhofsverwaltung eine neue Gräberanlage für Urnen auf dem Westfriedhof.

Im nordöstlichen Teil an der Dachauer Straße sollen insgesamt 1432 Urnenplätze entstehen: »in unterschiedlichster Art und in ansprechender Gestaltung«. Das soll der Gesundheitsausschuss des Stadtrates voraussichtlich am 6. Februar 2014 beschließen. Der Moosacher Bezirksausschuss stimmte vorab parteiübergreifend dem Projekt zu.

Münchens Gesundheitsreferent Joachim Lorenz erläuterte in einem Papier die Einzelheiten. Die Gräberfelder an der Dachauer Straße hätten lange Zeit als Baustellenfläche für den U-Bahnbau in Moosach gedient und lägen nun brach. Vorgesehen seien 384 Plätze des Grabtyps »Bestattung unter Bäumen«, um dem gestiegenen Bedarf an dieser Beisetzungsform nachzukommen. Ferner wolle man Urnengräber im lichten Wald des Westfriedhofs schaffen sowie im offenen, parkartigen Bereich.

Geplant sind auch zwei Urnenwände. Deren Vorderseiten würden mit einer hochwertigen Oberfläche aus Glasmosaiken gestaltet, so Lorenz. Die Urnenwände seien »zwei charaktervolle Solitäre und bilden innerhalb der Gräberfelder eine skulpturale Erscheinung«. In der Nähe seien Wasserbecken und Parkbänke geplant. Die Urnenwände mit Mosaiken samt Sitzgelegenheiten und Wasser kosten rund 157 000 Euro und würden durch eine Erbschaft finanziert. Laut Testament müssten die städtischen Friedhöfe München das Geld für die »Ausgestaltung des Westfriedhofs« verwenden.

Für den Bau der restlichen Urnengräber kalkuliert die Friedhofsverwaltung Kosten in Höhe von 912.000 Euro. Das gesamte Projekt firmiert offiziell unter dem Namen »Urnengemeinschaftsanlage ›Mosaikgärten‹ auf dem Westfriedhof«. Er ist mit zirka 50 Hektar Fläche einer der vier großen Münchner Friedhöfe, wurde im November 1900 eröffnet und war 1902 komplett fertig gestellt. Der Haupteingang befindet sich an der Baldurstraße: Die imposanten Friedhofsgebäude mit ihrer basilikaartigen Aussegnungshalle stehen inzwischen unter Denkmalschutz und sollen in ein paar Jahren saniert werden. W. Schmidt

Artikel vom 27.12.2013
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