»Gott ist immer da«

Haidhausen ·Wie diese Welt ein bisschen heller und wärmer werden kann

»Jesus ist ein Geschenk, das man annehmen kann, aber nicht muss«: Pater Alfons Friedrich, hier in der Kirche St. Wolfgang. 	Foto: sh

»Jesus ist ein Geschenk, das man annehmen kann, aber nicht muss«: Pater Alfons Friedrich, hier in der Kirche St. Wolfgang. Foto: sh

Haidhausen · Liebe Mitbewohner in unserem Stadtteil! Vor einigen Jahren habe ich zu Weihnachten einen Teddy bekommen – einen ganz besonderen mit Lederhose und Bierkrug in der Hand. Ich hatte mir so etwas nie gewünscht und am liebsten hätte ich mich gleich von diesem besonderen Geschenk getrennt.

Aber dann habe ich mir gedacht: Das kannst du auch nicht machen. Sicher hat sich der etwas dabei gedacht, als er mir den Teddy schenkte. Ich wusste zwar nicht was, aber ich hoffte mal, dass er mich mit seinem Geschenk nicht ärgern wollte. Also habe ich den Teddy nicht weggeworfen, sondern behalten. So ist das mit Geschenken. Es gibt wunderschöne Geschenke und nicht so prickelnde. Aber egal, ob sie mir nun gefallen, sie alle stehen in einer Beziehung zu mir. Sie erinnern mich an Menschen in meinem Leben und an vergangene Zeiten. Sie rufen Bilder früherer Tage in mir hervor, die mich froh machen. Sie zeigen mir, dass es Menschen gegeben hat und gibt, für die ich wichtig und bedeutsam war und bin. Wenn sich auch anderen der Wert eines Geschenkes nicht gleich erschließt, so schaue ich hinter das Geschenk und denke an den Schenkenden.

Auch dieses Jahr zu Weihnachten wird wieder viel verschenkt. Egal ob man nun viel erhält oder nur wenig – entscheidend ist doch etwas anderes. Handelt es sich dabei um Pflichtgeschenke oder ist es Ausdruck der Zuwendung durch einen lieben Menschen! »Ehrliche« Geschenke zeigen, dass andere mich mögen und an mich denken.

So ist es auch mit dem Geschenk Gottes an uns Menschen: Jesus, das Kind in der Krippe. Er ist ein Geschenk, das man annehmen kann, aber nicht muss. Wenn ich es annehme, dann bekomme ich etwas Besonderes geschenkt. Denn Jesus erzählt mir so viel über seinen und unseren Gott. Er zeigt uns, dass wir nie allein sind. Er schenkt Mut und Hoffnung und gibt uns Kraft und Ausdauer, immer wieder an das Gute zu glauben und sich dafür einzusetzen. Wie wichtig dies gerade heute in unserer Gesellschaft und Kirche ist, spüren wir jeden Tag neu.

So ein Geschenk kann man nicht wegwerfen. Man kann es vielleicht verräumen. Aber wenn die Stunden kommen, in denen ich traurig werde und mutlos bin, kann ich auf dieses Geschenk zurückgreifen. Dieser Gott ist immer da. Wenn ich mich mit diesem Gott beschäftige, entdecke ich ihn neu, erfahre immer wieder etwas, das mir Sinn gibt in meinem Leben. Wenn ich ihm vertrauen und an ihn glauben kann, dann brauche ich keine Angst im Leben zu haben. Denn Gott ist treu und steht zu mir, jeden Tag bis ich einmal ganz seine Liebe in meinem Sterben erfahre.

Mein Wunsch zu Weihnachten: Nehmen wir dieses Geschenk Gottes an und machen wir es wie Gott: werden wir an Weihnachten Mensch, wie er es geworden ist. Dann kann sich viel zum Guten hin verändern, dann kann durch mich diese Welt ein bisschen heller und wärmer werden.
Mit besten Grüßen und Wünschen für ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes und froh machendes 2014, Ihr Pater Alfons Friedrich SDB

Artikel vom 24.12.2013
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