Zählung vom 3. bis 6. Januar / Jeder kann mitmachen

»Stunde der Wintervögel« im Landkreis Erding

Gibt es im Kreis Erding wieder eine Invasion der Seidenschwänze? Bei der »Stunde der Wintervögel« kann jeder mit beobachten und zählen.	Fotos: Z. Tunka, A.v. Lindeiner/LBV Archiv

Gibt es im Kreis Erding wieder eine Invasion der Seidenschwänze? Bei der »Stunde der Wintervögel« kann jeder mit beobachten und zählen. Fotos: Z. Tunka, A.v. Lindeiner/LBV Archiv

Erding/Landkreis · Der Kreis Erding ist einer der vogelreichsten Landkreise Bayerns: Im Schnitt leben hier 51 Vögel pro Garten – das ist deutlich über dem bayernweiten Durchschnitt von 43. Doch woher weiß man das und wer zählt eigentlich die Vögel? Die Antwort ist einfach: Jeder kann dabei mithelfen.

Vom 3. bis 6. Januar schlägt wieder die »Stunde der Wintervögel«. Unter diesem Motto ruft der Landesbund für Vogelschutz (LBV) zum neunten Mal zu Deutschlands größter Vogelzählung auf, auch in und um Erding. Bei der »Stunde der Wintervögel« 2013 haben im Landkreis über 370 Menschen mitgemacht und fast 13.000 Vögel beobachtet, in ganz Bayern wurden rund 700.000 Vögel gemeldet. Die »Stunde der Wintervögel« wurde damit zur größten naturkundlichen Mitmachaktion Deutschlands. »Das macht Spaß und ist kinderleicht, egal ob alleine, mit der Familie oder in der Gruppe. Die gemeldeten Ergebnisse liefern wertvolle Daten über die Verbreitung häufiger Arten. Denn über die ist oft erstaunlich wenig bekannt«, erklärt Christoph Bauer von der LBV-Bezirksgeschäftsstelle Oberbayern. Darum können bei den Zählungen immer wieder überraschende Ergebnisse auftreten. Im Kreis Erding kam es zum Beispiel beim letzten Mal zu einer »Invasion der bunten Seidenschwänze«. Damals wurden 214 Tiere beobachtet. Für den LBV war das »sehr ungewöhnlich«, denn im Jahr davor war kein einziger Seidenschwanz notiert worden. Die Vögel seien aus Nord- und Osteuropa in die Region Erding gekommen.

Unangefochtener »Spitzenreiter« zwischen Sempt, Isar und Vils war zuletzt mit über 2.000 gezählten Exemplaren der Feldsperling. An drei von fünf Futterstellen kam er vor. Auf den Plätzen dahinter folgten der Hausspatz und die Kohlmeise (die im angrenzenden Landkreis Ebersberg viel häufiger als der Feldsperling auftauchte und auch bayernweit »siegte«).

Einer ihrer gefiederten Artgenossen steht bei der anstehenden Zählung besonders im Fokus: der Grünspecht, »Vogel des Jahres 2014«. Im Kreis Erding ist der Grünspecht bei der Zählung 2013 nur neun Mal gesichtet worden. Von großem Interesse ist für den LBV außerdem die besorgniserregende Lage der Feldvögel. Sie finden wegen der immer intensiveren Nutzung der Felder durch die Landwirtschaft immer weniger Nahrung, sodass sie immer häufiger an die errichteten Futterstellen ausweichen müssen.

Und so wird gezählt: Von einem möglichst ruhigen Plätzchen aus wird von jeder Vogelart die gleichzeitig beobachtete Höchstanzahl notiert, die im Laufe einer Stunde entdeckt wird. Die Beobachtungen können per Post, Telefon (kostenlose Rufnummer am 4. und 5. Januar von 10 bis 18 Uhr: 08 00/1 15 71 15) oder im Internet unter www.stunde-der-wintervoegel.de gemeldet werden. Einsendeschluss ist der 14. Januar 2014. Unter den Teilnehmern verlost der LBV Preise.

Interessierte Vogelfreunde können sich vorab online registrieren. »Die Eingabe der Zähl- ergebnisse Anfang Januar funktioniert dann einfacher und schneller«, erklärt LBV-Experte Bauer. Wer sich online anmeldet, erhält Unterlagen, die die Bestimmung der verschiedenen Vogelarten erleichtern, und einen Meldebogen. »Jeder, der Interesse an der Vogelwelt hat, kann mitmachen. Und je mehr Menschen uns ihre Beobachtungen melden, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse«, sagt Bauer. Der aktuelle Stand der Zählung kann ab dem 3. Januar auf der genannten Internetseite live und landkreisgenau mitverfolgt werden.

Artikel vom 27.12.2013
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