Fröhliche Weihnachten!

Gedanken zum Fest von Pfarrer Franz Muck aus Unterschleißheim

Gedanken zu Weihnachten gibt es von Pfarrer Franz Muck von St. Ulrich in Unterschleißheim.  	Fotos: privat

Gedanken zu Weihnachten gibt es von Pfarrer Franz Muck von St. Ulrich in Unterschleißheim. Fotos: privat

Unterschleißheim · Mit Weihnachten verbinden wir viele Symbole, Geschichten, Erfahrungen, Erlebnisse und auch Glaubensinhalte. Ob jemand christlich ist oder nicht, einer Kirche angehört oder nicht, für alle steht das mit jedem Weihnachtsfest unmittelbar gegebene Symbol im Fokus: das Symbol des Lichtes.

Die Besucher eines katholischen Gottesdienstes in der Hl. Nacht hören aus dem Buch Jesaja den Satz: »Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein helles Licht, über denen, die im Land in Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf.« (Jesaja 9,1)

Ein kritischer Blick in unsere Welt findet in vielen Ländern mehr Finsternis denn Licht. Angefangen vom Taifun auf den Philippinen, Hungersnöten in vielen afrikanischen Ländern, Naturkatastrophen aller Art bis hin zu Notsituationen im Kleinen und Großen, die zuweilen auch vom Menschen selbst verschuldet werden. Die »Wunschliste«, die man hier angesichts der Bilder und Berichte in unseren Medien und aufgrund eigener Erfahrungen direkt aufstellen möchte, um die sichtbare und bedrückende Not zu lindern, hat aber mit den »Wunschlisten« nichts zu tun, die Klein und Groß vor Weihnachten einander zukommen lassen. In diesen Listen wird dann schon direkt oder indirekt zum Ausdruck gebracht, was denn für den Schreiber besonders nett und liebevoll wäre, läge es doch unter dem Christbaum. Zugegeben, das Abarbeiten solcher Wunschzettel in den Kaufhäusern, Schmuckläden oder im Internet ist letztlich für viele in unseren Breiten sehr einfach.

Aber auch unmittelbar in unseren Lebensräumen gibt es »versteckte Not«, die nicht wahrgenommen wird und die größer ist, als viele denken. Und viele der betroffenen Mitmenschen haben keine Möglichkeit, eine »Wunschliste« an jemanden weiterzugeben. Sie trauen sich einfach nicht, ihre schwierige Situation offen zu legen – vielleicht aus Scham oder Angst, ausgegrenzt zu werden. Und doch warten und hoffen viele unter ihnen auf eine kleine Erhellung ihrer Lebenssituation. Zu gerne hätten wir es angesichts solcher Erkenntnisse, dass der Jesaja-Text auch in unserer Zeit spürbar würde, wenn es dort weiter heißt: »Er festigt und stützt sein Reich durch Recht und Gerechtigkeit.« Der christliche Glaube sieht in dem Kind von Bethlehem den Retter der Welt und fordert zugleich alle Menschen auf, sich persönlich an dieser Rettung beteiligen. Hier kommt das zum Tragen, wozu Weihnachten einen jeden von uns – ob Christ oder Nichtchrist – einlädt: Licht zu sein für andere.

Denn nach diesem Licht sehnen sich alle, vor allem die, deren Not wir nicht sofort sehen, aber auch die in der Dritten Welt in Armut Lebenden, die von all dem nur träumen können, was wir im Überfluss haben. Denn ihnen fehlt oft das Nötigste zum Leben und Überleben. Weihnachten lädt somit alle Menschen ein, alles zu tun, damit es in der Welt heller wird. Weihnachten lädt alle ein, die guten Willens sind, Licht für andere zu sein. Gedanken zum Fest von Franz Muck, Pfarrer der Kirche St. Ulrich, Unterschleißheim

Artikel vom 24.12.2013
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