Glück für’s neue Jahr

Unterhaching · Perchtenläufe im Hachinger Tal

Unterhaching · Die Angst vor dem Winter und vor der Dunkelheit hat unseren Vorfahren überall unheimliche Gestalten vorgegaukelt. Der Brauch des Perchtenlaufens ist gleichsam als Gegenbewegung entstanden.

Die dämonischen Mächte mussten mit ihren eigenen Waffen – wildem Getöse und furchteinflößenden Masken – geschlagen werden.

Die Erinnerung an das alte Brauchtum halten in Bayern und Österreich zahlreiche Perchtenbünde wach. Im Münchener Süden sind es seit dem Jahr 2008 »D’Boch Peachtn« aus dem Hachinger Tal, die die Leute im Ort weg vom Fernsehsessel hin auf die Straße locken und mitten im Winter einen willkommenen Anlass zu einem Treff, Ratsch und gemeinsamen Rätselraten bieten wollen, wer sich wohl hinter diesen grausam-schönen Masken verbergen könnte.

Die Hachinger Perchten sind an folgenden Terminen zu erleben und wollen Glück fürs neue Jahr bringen:

  • Am Samstag, 28. Dezember, 18 bis 20.30 Uhr in Unterhaching (Südstraße, Hauptstraße, Bgm.-Prenn-Straße, St. Korbinian, Ottobrunner Straße). Um etwa 19 Uhr findet ein Bengalfeuer am Parkplatz der Gaststätte Kammerloher statt, anschließend treiben die Perchten ihr Unwesen in der Jägerstraße, Robert-Koch-Straße, Isartalstraße und etwa ab 20 Uhr am Rathausplatz.
  • In Taufkirchen sind die wilden Gesellen am Montag, 30. Dezember, 18.30 bis 20 Uhr zu Gast: Mitterfeld, Hohenbrunner Weg, Ritter-Hilprandt-Straße, St. Johannes d.T. und etwa ab 19 Uhr im Rathausplatz, anschließend in der Dorfstraße und Zacherlweg.
  • Am Freitag, 3. Januar, 17.30 bis 20 Uhr, sind die Perchten ind Deisenhofen/Oberhaching zu erleben: Bahnhofstraße, Hubertusstraße, Lindenallee, Auf dem Kyberg, Alpenstraße, Kybergstraße, Pf.-Socher-Straße, Hachinger Hof (alle Angaben ohne Gewähr!).

Beim Perchtenlauf vertreibt der Percht die Dämonen und überträgt mit Stock, Goaßfuß oder Rosshaar das Glück auf die berührten Personen oder Dinge. Neben dem Ziel, das Böse zu vertreiben, spielte in der Zeit der Wintersonnenwende auch die Herstellung einer Verbindung zu Fruchtbarkeitsgöttern und Wachstumsgeistern eine Rolle. In früheren Zeiten lebten die Menschen in ständiger Abhängigkeit vom Wetter, welches oft Aussaat und Ernte bedrohte. Besonders im Bergland bangten die Leute um ein beständiges Klima.

Belege für den Perchtenbrauch sind daher überall im Alpenraum zu finden. Noch bis heute hat sich der Brauch der Perchtenläufe in vielerlei Formen in den Alpen von der Schweiz bis Böhmen, von Südtirol über manche Orte in Süddeutschland bis zur Oberpfalz erhalten.

Artikel vom 19.12.2013
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