Für Sie im Dienst

Altstadt · Heiligabend und Silvester in der Hauptfeuerwache

37 Mann sind an der Hauptfeuerwache pro Schicht im Dienst – so auch an Heiligabend und an Silvester. Unter ihnen auch Andreas Felsner (r.).	Foto: ko

37 Mann sind an der Hauptfeuerwache pro Schicht im Dienst – so auch an Heiligabend und an Silvester. Unter ihnen auch Andreas Felsner (r.). Foto: ko

Altstadt · Brandinspektor Andreas Felsner erinnert sich besonders gut an einen Heiligabend, an dem er in der Münchner Hauptfeuerwache am Sendlinger Tor Dienst hatte: Er wurde zu einem Verkehrsunfall mit mehreren Toten gerufen.

»Das ist an und für sich schon schlimm, an Weihnachten aber ganz besonders«, sagt er. Auch heuer hat Felsner am 24. Dezember Dienst, gemeinsam mit 36 weiteren Kollegen. 37 Mann, das ist die reguläre Besetzung pro Schicht in der Hauptfeuerwache.

Im Einsatz sind die Mitarbeiter 24 Stunden am Stück, von morgens 7 Uhr bis zum nächsten Tag um 7 Uhr. Das sei im Alltag schon außergewöhnlich, mit den Kollegen so lange zusammen zu sein, meint Andreas Felsner. Also auch an Weihnachten. Am 24. Dezember essen die Dienst habenden Feuerwehrleute zusammen, Felsner denkt dann schon auch an seine Familie daheim: seine Frau und drei Kinder im Alter von sechs, elf und 14 Jahren. »Und wir telefonieren dann sicher mal an Heiligabend«, sagt der Brandinspektor. Ansonsten hofft die Einsatztruppe auf einen ruhigen Tag. An Weihnachten könne man das nicht so genau vorhersagen, wie viel los sein wird. An Silvester hingegen sei das anders: »Da wissen wir, dass wir den ruhigen Tag nicht haben werden.«

Ab Mitternacht geht es mit den Alarmen dann Schlag auf Schlag. Rund 20 bis 30 Einsätze fahren die Feuerwehrleute in der Innenstadt an normalen Tagen (und auch an Weihnachten), »an Silvester sind das leicht doppelt so viele«, sagt Felsner. In der Regel seien das aber keine Großfeuer. Dann brennen Papierkörbe, es gibt Schlägereien unter Alkoholeinfluss, der eine oder andere Dachstuhl, Balkon oder die Straßenbeleuchtung etwa fängt Feuer aufgrund eines verirrten Feuerwerkkörpers. Immer ist die Feuerwehr mit im Einsatz, denn sie fährt auch First-Responder-Einsätze, leistet also medizinische Erstversorgung. An Silvester auch verstärkt bei Personen, die sich beim Hantieren mit den Feuerwerkskörpern verletzt haben. Wenn um Mitternacht in der letzten Nacht des Jahres kein Einsatz ansteht, fahren die Feuerwehrleute an der Hauptfeuerwache ihre Fahrzeuge auf die Straße und begrüßen das neue Jahr mit Blaulicht und Martinshorn. Angestoßen wird auch, aber natürlich ohne Alkohol, sondern mit Apfelsaft zum Beispiel.

Insgesamt gibt es in München zehn Wachen der Berufsfeuerwehr, 13 Rettungswachen mit Notarztwagen oder Notarzt-Einsatzfahrzeugen und 22 Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr. Es gibt 268 Fahrzeuge insgesamt, darunter unter anderem 90 Löschfahrzeuge, 18 Drehleitern und 18 Notarztwagen. Im Jahr 2012 sind knapp 76.000 Alarmmeldungen eingegangen. Rund 4800 davon waren Brandeinsätze, über 19.000 Hilfeleistungen und der Rettungsdienst war fast 52.000 Mal im Einsatz. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 17.12.2013
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