Für Sie im Dienst

Arbeiten an Heiligabend im Schwabinger Krankenhaus

Oberarzt Stephan Gass (r.) und Pflegebereichsleiter Sebastian Huber sind an Weihnachten im Schwabinger Krankenhaus im Dienst. 	Foto: Kirsten Ossoinig

Oberarzt Stephan Gass (r.) und Pflegebereichsleiter Sebastian Huber sind an Weihnachten im Schwabinger Krankenhaus im Dienst. Foto: Kirsten Ossoinig

Schwabing · Vormittags »brummt« es an Heiligabend in der Notaufnahme des Schwabinger Krankenhauses laut Oberarzt Stephan Gass. Er und Sebastian Huber etwa, Pflegerischer Bereichsleiter der Unfall- und Viszeralchirurgie, sind für die Schwabinger an Weihnachten im Dienst.

Freilich würden beide den 24. Dezember gerne im Kreise ihrer Familie verbringen. Stephan Gass vor allem mit seiner Frau und den beiden Kindern, drei und fünf Jahre alt. Doch ganz so tragisch finden sie es nicht, an Heiligabend im Krankenhaus zu sein. »Das ist kein Weltuntergang, sofern man sich früh genug drauf einstellen kann«, sagt Sebastian Huber. Und beide arbeiten lieber an Weihnachten statt an Silvester. Denn dann gebe es mehr »Ausweichmöglichkeiten«, da das schließlich drei Festtage sind. Heuer arbeiten die beiden tatsächlich am 24. Dezember vormittags und Gass auch am 25. Dezember. Somit bleibt den beiden genug Zeit für die eigene Feier im Kreise ihrer Lieben.

An Heiligabend ist der Ansturm in der Klinik in der Früh groß: Denn die Bürger würden gern vor den Feiertagen noch schnell ihre gesundheitlichen Probleme geklärt haben, erzählt Stephan Gass. Der Nachmittag und Abend sind dann aber in der Regel eher ruhig. Die Klinikmitarbeiter bringen extra Essen mit, um ihrem Dienst eine weihnachtliche Note zu verleihen. Und die Pflegekräfte kümmern sich laut Sebastian Huber – »sofern es die Zeit erlaubt« – vor allem um die Patienten, die an Heiligabend allein in der Klinik sind. An Weihnachten sind auch mehr Besucher als gewöhnlich in der Klinik. In der Notaufnahme haben die Mitarbeiter viel zu tun – vor allem mit Fällen, die man wohl getrost als Klassiker an Feiertagen bezeichnen kann: Viele Patienten werden laut Stephan Gass nach einem Autounfall eingeliefert, verursacht durch die Kombination von Alkoholgenuss und unterschätzten winterlichen Straßenverhältnissen auf der Heimfahrt nach der einen oder anderen Weihnachtsfeier. »Alkohol ist immer dabei«, sagt Gass. »Gäbe es keinen Alkohol, wären wir unseren Job los.«

Ärzte und Pflegekräfte können übrigens wählen, ob sie an Weihnachten oder Silvester arbeiten wollen. Eng wird es mit dem Personal an den Feiertagen nur, wenn kurzfristig krankheitsbedingt Mitarbeiter ausfallen. Daher plant Sebastian Huber sich selbst, wie er sagt, als »Joker« ein: Er arbeitet an Weihnachten zusätzlich zu den eingeteilten Mitarbeitern. Der »Trend« unter den Ärzten und Pflegekräften geht übrigens dahin, lieber an Weihnachten als an Silvester zu arbeiten. Anscheinend ist es begehrter, in der letzten Nacht des Jahres frei zu haben. Stephan Gass zum Beispiel muss heuer das neue Jahr ohne seine Frau begrüßen: Sie arbeitet nämlich auch im Schwabinger Krankenhaus – und dieses Mal in der »Silvestergruppe«. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 17.12.2013
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