Für Sie im Einsatz!

Die Freiwillige Feuerwehr Moosach ist auch an den Feiertagen im Dienst

Wenn es in Moosach brennt, muss Christoph Muser, Abteilungsführer der Freiwilligen Feuerwehr Moosach, auch an Heiligabend ausrücken.	Foto: ws

Wenn es in Moosach brennt, muss Christoph Muser, Abteilungsführer der Freiwilligen Feuerwehr Moosach, auch an Heiligabend ausrücken. Foto: ws

Moosach · Schöne Bescherung: An Heiligabend brennt es. Mitten in der Christmette geht der Piepser los. Markus Niedermeier, Stefan Lafer und drei andere Ehrenamtliche von der Freiwilligen Feuerwehr Moosach sitzen in der St.-Martins-Kirche.

Es ist Heiligabend 2012. Alle Aktiven – vier Frauen und 22 Männer – haben ständig den Piepser dabei: 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag – auch an Weihnachten.

Um 22.17 Uhr ist Alarm. Die Moosacher Feuerwehrmänner verlassen die Kirche, fahren zu fünft mit ihrem eigenen Auto zum Gerätehaus an der Ecke Dachauer-/Feldmochinger Straße, ziehen sich um und fahren los. Die integrierte Rettungsleitstelle der Münchner Branddirektion hatte der Truppe per Fax den Einsatzort mitgeteilt: ein Zimmerbrand in der Abbachstraße. Keine zwei Kilometer vom Feuerwehrhaus entfernt. »Acht Minuten nach dem Alarm in der Christmette waren wir vor Ort«, berichtet Lafer. Kein Christbaum, keine Kerze und kein Fonduetopf brannten. Es war angebranntes Essen. Eine ältere Dame hatte zu Heiligabend gekocht und die Herdplatte angelassen. Nachbarn bemerkten den Brandgeruch im Treppenhaus und verständigten die Feuerwehr. »Wir haben die Türe aufgebrochen, fanden die Frau schlafend vor und haben den Topf vom Herd getan. Die Wohnung war verraucht«, so Niedermeier. Die Berufsfeuerwehr, die meist auch anrückt, habe die Seniorin notärztlich versorgt. Heuer musste die Moosacher Feuerwehr bislang mehr als 140 Mal ausrücken.

Wenn es brennt, sei die rasche Rauchentwicklung das Gefährlichste, erläutert Andreas Igl, hauptamtlicher Geschäftsführer der Freiwilligen Feuerwehr München. »Rauchgas ist giftig.« Sein Tipp: Brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt lassen. Auch wenn man den Raum nur kurz verlasse. Kerzen würden häufig vergessen oder zu wenig beaufsichtigt und führten jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit zu zahlreichen Bränden in Wohn- und Büroräumen. Ein trockenes Adventsgesteck brennt wie Zunder, auch ein Baum mit echten Kerzen. »Hängen sie keine brennenden Wunderkerzen in den Weihnachtsbaum«, warnt Igl die Bürger. Adventsgestecke solle man nicht auf brennbaren Untergrund wie Tischdecken oder Holztische stellen – stattdessen auf Teller aus Porzellan oder Metall. An Silvester haben die Berufsfeuerwehr München und die vielen freiwilligen Feuerwehren in den Stadtteilen Hochkonjunktur. Acht Feuerwehrleute sind im Moosacher Gerätehaus präsent. Fünf Minuten nach Mitternacht gehe es los. Zwei Stunden lang rücken sie mit ihren Einsatzfahrzeugen aus.

In der vergangenen Silvesternacht gab es innerhalb weniger Minuten in Moosach einen Papier-, Container- und Balkonbrand. Letzterer sei das Klassische. Ein Feuerwerkskörper geht nicht nach oben los, sondern landet als Querschläger auf einem Balkon. Stehen da Plastikstühle und -tische oder Autoreifen, dann setzt die Rakete sie in Brand. Bald zerspringt die Fensterscheibe, dann breitet sich das Feuer in der Wohnung aus. »Räumen sie an Silvester alles von Ihrem Balkon weg«, rät Igl den Bürgern. Wenn beim beliebten Weihnachts- oder Silvester-Fondue die Flamme überschlägt, solle man sofort den Deckel auf den Topf tun und das Rechaud entfernen.

»Im Sommer 2000 hätten wir fast die alte St.-Martins-Kirche verloren«, erzählt Christoph Muser, Chef der Moosacher Feuerwehr. Eine brennende Kerze sei umgeknickt, weil die durch das Kirchenfenster scheinende Sonne und die Sommerhitze die Kerze stark aufgeweicht hätten. Wally Schmidt

Artikel vom 17.12.2013
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