Nachträgliche Vernissage

Freimann · Fotos junger Flüchtlinge in der Mohr-Villa

Auf der Flucht und zwischen den Welten: Die Ausstellung macht solche Schicksale deutlich.	Foto: VA

Auf der Flucht und zwischen den Welten: Die Ausstellung macht solche Schicksale deutlich. Foto: VA

Freimann · In der Mohr-Villa, Situlistraße 75, hat am 6. Dezember die Fotoausstellung »Between« mit Bildern von Nanni Schiffl-Deiler und jugendlichen Flüchtlingen begonnen. Sie zeigt Jugendliche Flüchtlinge auf der Suche nach einem Leben in Würde.

Diese Ausstellung hat nun eine offizielle, verspätete Vernissage, und zwar am Freitag, 10. Januar, 19 Uhr. Sie dauert dann noch an bis 30. Januar. Zu sehen ist sie Mittwoch bis Freitag, 12 bis 15 Uhr, und nach Vereinbarung, jedoch nicht in den Weihnachtsferien.

Immer mehr Kinder und Jugendliche weltweit verlassen ihre Eltern und Herkunftsländer auf der Suche nach einem würdevolleren Leben. Während der oft monatelangen Flucht ohne Pass sind sie vielen Gefahren ausgesetzt. In Europa angekommen leben die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in ständiger Unsicherheit, weil ihnen jederzeit die Abschiebung droht. Die Ausstellung zeigt Einzelporträts von Nanni Schiffl-Deiler und Fotografien der Jugendlichen. Texte über die jeweiligen Herkunftsländer und persönliche Zitate der Jugendlichen werden den UN-Menschenrechten gegenübergestellt.

Die Bilder entstanden im Rahmen eines fotokünstlerischen Projekts von Schiffl-Deiler für Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen. Der Blick durch die Kamera eröffnet ihnen eine neue Art zu sehen und gibt ihnen die Möglichkeit, ihren Alltag bildlich darzustellen.

Die Flüchtlingsmädchen halten sich im Vergleich zu den Jungen im Hintergrund. Viele kommen aus Ländern mit patriarchischen Systemen und sind es nicht gewohnt, mit Männern aufzutreten. Die Mädchen ließen sich nur schwer davon überzeugen, sich porträtieren zu lassen und so entschloss sich Nanni Schiffl-Deiler sie so zu fotografieren, wie sie momentan leben: unsichtbar.

Nanni Schiffl-Deiler wurde in München geboren. Auf ihren ersten Reisen nach Mittelamerika und Asien begann sie zu fotografieren. »Diese Ausstellung mahnt uns, dass Flüchtlinge Menschen sind, die sich bei aller Enttäuschung und Verzweiflung bemühen, ihrem schwer erträglichen Schicksal Ausdruck zu geben. Sich als Mensch nicht aufzugeben, verlangt von diesen Jugendlichen, sich mit Sinnlosigkeit, Ungewissheit und Ängsten auseinander zu setzen. Dazu verhilft ihnen auch die Kamera, die die Fotografin ihnen zur Verfügung gestellt hat.

Artikel vom 18.12.2013
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