Erding jugendgerecht

Erding · Schüler erstellen Kulturführer für Kinder

Lehrerin Margit Lotz (rechts) hatte das Projekt »Kulturführer für Kinder« geleitet	. Sie erhielt eine Urkunde von Heike Schmidt-Kronseder, Vorsitzende des Historischen Vereins. Foto: kw

Lehrerin Margit Lotz (rechts) hatte das Projekt »Kulturführer für Kinder« geleitet . Sie erhielt eine Urkunde von Heike Schmidt-Kronseder, Vorsitzende des Historischen Vereins. Foto: kw

Erding · »Erding ist cool!« Die neuen Träger des Forscherpreises des Historischen Vereins in Erding sprechen die Sprache der Jugend. Das ist kein Wunder: 18 Erdinger Schüler hatten, als sie noch in der sechsten Klasse waren, unter Leitung ihrer Lehrerin Margit Lotz einen Kulturführer für Kinder erstellt, der nun ausgezeichnet wurde.

Heike Schmidt-Kronseder, Vorsitzende des historischen Vereins, begründete die Preisverleihung: »Sie hat Kinder und Jugendliche angeregt, sich mit der Heimat zu beschäftigen.« Seit einem Jahr erst unterrichtet Pädagogin Lotz in der Herzogstadt, auf die Ehrung reagierte sie gerührt. »Das Projekt ist hervorragend gelungen«, sagte Schmidt-Kronseder weiter. Die promovierte Kunstwissenschaftlerin bezeichnete den Forscherpreis des Vereins als ein Forum für Bürger, die sich mit einem Thema beschäftigen. Genau das taten die 18 Mädchen und Jungen. Und ihre Lehrerin habe es geschafft, den Forschergeist der Kinder zu wecken, meinte die Vorsitzende unter dem Beifall der Vereinsmitglieder im überfüllten Saal des Mayr-Wirts.

Von den Loderern bis zum Glashaus

Was die Teenager alles heraus fanden, dürfte auch für den einen oder anderen Erwachsenen überraschend und lehrreich sein. Angefangen haben die Schüler mit ihrer eigenen Schule, der Mittelschule am Lodererplatz. Warum die so heiße, wollten sie wissen – und erfuhren, dass der Name an das längst ausgestorbene Handwerk der Loderer erinnert, die Kleidung aus Schafswolle fertigten. Und dann das »gläserne Baumhaus« des Gewandhauses Gruber: Dessen Bauform – es ist oben breiter als unten – faszinierte die Sechstklässler. Sie lernten, dass die ungewöhnliche Form es gestattet, die Straße breiter zu gestalten. Die Schüler fragten sich weiter, was denn eine »Schranne« sei, die dem Platz vor der heutigen Sparkasse den Namen gegeben hat. Auch die Brunnen im Erdinger Stadtgebiet wurden zum Thema und vieles mehr. Die komplette Arbeit ist als Heft der Jahresschrift des Historischen Vereins beigelegt und kann so auf einem Rundgang durch die Stadt mitgenommen werden. Heike Schmidt-Kronseder würdigte den munteren Stil der kurzen Texte, die jugendgerecht aufbereitet seien. Das Heft ist außerdem reich bebildert. Der Historische Verein hat den Druck des Kulturführers übernommen. Die Urkunde für das Projekt erhielt zwar Lehrerin Margit Lotz, zur Preisverleihung waren aber natürlich auch alle beteiligten Schüler eingeladen. Die Anerkennung ihrer Arbeit tat den Jugendlichen sichtlich gut, sie wussten jedoch, wer die Hauptlast getragen hatte. So dankte Felix Eicher der Pädagogin, »dass sie so viel Geduld gehabt hat.«

Und die Mitglieder des historischen Vereins sparten nicht mit Beifall. Sie registrierten anhand der Namen, dass die jungen Preisträger aus aller Herren Länder kommen. Mate Beregi, Holly Bernard, Laura Brockmöller, Felix Eicher, Antonio Falcone, Gülsah Girgin, Jana Katzung, Enrico Glaser, Jannina Hartmann, Felix Hecht, Lukas Holland, Jennifer Lehmann, Jaqueline Liebe, Donjete Shabani, Armanpreet Singh, Alexander Waldherr und Serena Yombo heißen die Ausgezeichneten. »Das ist Multikulti, das ist doch toll«, rief ein Vereinsmitglied begeistert aus, als die Schüler sich einzeln vorstellten.

kw

Artikel vom 12.12.2013
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