Tipps der Polzei Ebersberg: »Am wirkungsvollsten ist Licht, um Langfinger abzuschrecken«

Mehr Wohnungseinbrüche im Kreis Ebersberg

Einbrecher nutzen gerade im Herbst und Winter gern die Dunkelheit in den frühen Abendstunden, um auf Beutezug zu gehen. Foto: C. Conrad (Polizeipräsidium Oberbayern)

Einbrecher nutzen gerade im Herbst und Winter gern die Dunkelheit in den frühen Abendstunden, um auf Beutezug zu gehen. Foto: C. Conrad (Polizeipräsidium Oberbayern)

Ebersberg · Etwa drei Viertel aller Wohnungseinbrüche ereignen sich laut Statistik zwischen Oktober und März. Im Schutz der früh einsetzenden Dunkelheit können die Langfinger ungesehen durch fremde Gärten schleichen. Am Ortsrand gelegene und dicht eingewachsene Anwesen werden laut Polizei besonders gerne ins Visier genommen. Auch die Polizeiinspektion Ebersberg kann eine Zunahme der sogenannten Dämmerungseinbrüche bestätigen: »Seit 1. Oktober hatten wir 19 Fälle in unserem Zuständigkeitsbereich, in den Frühjahr- und Sommermonaten waren es zehn«, berichtet Polizeihauptkommissar Peter Wagner.

Insgesamt gab es 2013 bis jetzt 36 Einbrüche, vor allem in Grafing, Kirchseeon, Hohenlinden und Ebersberg. Nicht immer seien die Einbrecher erfolgreich gewesen. »Teilweise haben wir nur Spuren an Fenstern oder Türen gefunden. Entweder haben die Schlösser standgehalten oder die Diebe sind gestört worden«, erklärt der Beamte. So wie jener in Grafing, der am 26. November gefasst werden konnte. Die Hauseigentümer hatten ihn morgens um halb neun Uhr auf frischer Tat ertappt, woraufhin er die Flucht ergriff. »Wir haben sofort eine Fahndung eingeleitet und konnten kurze Zeit später einen 32-jährigen Tatverdächtigen festnehmen, der später gestand«, erzählt Wagner. Ein Glücksfall, denn nur wenige Einbrecher können geschnappt werden. Bundesweit und auch in Bayern liegt die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen unter 20 Prozent. Selten sind es organisierte Banden oder ­Profis, eher spontane Einzeltäter. Daher setze die Polizei ­verstärkt auf Prävention. Dazu gehöre neben regelmäßigen ­Polizeistreifen die Aufklärung der Bürger. Bei zwei Veranstaltungen in Grafing und Kirchseeon beispielsweise erläuterten Polizeibeamte geeignete Schutzmaßnahmen.

»Am wirkungsvollsten ist Licht«, erklärt Wagner. Wohnungen und Häuser sollten bewohnt aussehen, selbst wenn niemand zuhause ist. Über Zeitschaltuhren, mit denen automatisch in verschiedenen Räumen das Licht an- und ausgeschaltet werden kann, ließe sich das leicht umsetzen. Im Garten seien große Flutlichter mit Bewegungsmeldern sinnvoll. »Das mögen Diebe gar nicht, plötzlich im Rampenlicht zu stehen«, sagt der Hauptkommissar grinsend. Außerdem sollten Fenster und Türen gut verschlossen sein. Gekippte Fenster seien geradezu eine Einladung für die Diebe. Vor allem Erdgeschosswohnungen sollten durch Rollläden an Terrassentüren und Fenstern sowie zusätzliche Schlösser gesichert sein. »Generell sollte man es den Einbrechern so schwer wie möglich machen. In der Regel geben sie schnell wieder auf, wenn es zu lange dauert«, weiß Wagner. Ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn sei ebenfalls hilfreich. So könne man einen Blick auf die Wohnung oder das Haus des jeweils anderen werfen. »Bei verdächtigen Bewegungen oder Geräuschen am besten laut rufen, um den Eindringling zu verscheuchen, und sofort die Polizei verständigen«, rät Wagner. »Die Einbrecher meiden in der Regel eine Konfrontation und hauen lieber ab«. Auf gar keinen Fall sollte man versuchen, selbst den Dieb zu schnappen.

Weitere Informationen gibt es in einem Flyer der Polizei Oberbayern, der in den Gemeindeverwaltungen sowie bei der Polizeiinspektion Ebersberg in der Dr.-Wintrich-Straße aufliegt. Auch im Internet kann man sich informieren unter www.polizei-beratung.de oder www.k-einbruch.de.

Von Sybille Föll

Artikel vom 12.12.2013
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