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»Keiner will uns«
Bürgerversammlung im Stadtteil Altstadt-Lehel
BA-Chef Wolfgang Püschel (l.) und der Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtrat, Alexander Reissl, im Saal des Stadtmuseums. Foto: js
Altstadt-Lehel · Bei der Bürgerversammlung des Stadtbezirks Altstadt-Lehel in der vergangenen Woche im Stadtmuseum am Jakobsplatz haben die Teilnehmer der geplanten Anwohnertiefgarage am Thomas-Wimmer-Ring eine klare Absage erteilt. Sorge bereitet den Bewohnern des Viertels außerdem die bevorstehende Auslagerung des Wilhelmsgymnasiums, das im nächsten Jahr saniert werden soll. Gekommen sind zu der Veranstaltung rund 200 Besucher. Das Vorhaben, am Thomas-Wimmer-Ring eine öffentliche Tiefgarage für Anwohner und Besucher zu errichten, ist bei den Menschen, die im Stadtteil leben, weiterhin umstritten.
Breite Zustimmung der Versammlungsteilnehmer erhielt die Forderung einer Bürgerin, das Projekt zu stoppen. Auch Hajo Heinke, Anwohner aus der Löwengrube, sprach sich gegen die Tiefgarage aus. »Die Planung geht am Interesse und den Bedürfnissen der Bewohner vorbei«, rügte er. Zudem sei für ihn der von der Stadt festgestellte Bedarf an Anwohnerparkplätzen in der Garage nicht nachvollziehbar. Im Jahr 2007 seien noch 100 Stellplätze vorgesehen gewesen, davon seien bei den aktuellen Planungen lediglich 30 geblieben: »Diese Diskrepanz soll mir einmal jemand erklären.« Seinen Antrag, Einsicht in die Bedarfsermittlung zu erhalten, unterstützten die anwesenden Bürger ebenfalls mit großer Mehrheit. Zuspruch fand auch das Anliegen eines Anwohners, im Zuge des Tiefgaragenbaus die Fahrspuren am Thomas-Wimmer-Ring zwischen dem Isartor und der Maximilianstraße zu reduzieren. Dies würde die Einrichtung eines Grünstreifens ermöglichen und die Lärm- und Feinstaubbelastung senken, erklärte er. Der Vorschlag werde bereits im Bezirksausschuss Altstadt-Lehel (BA 1) diskutiert, sagte Wolfgang Püschel (SPD), der Vorsitzende des Stadtteilparlaments.
Einen Verlust der Tennisanlage an der Kreuzung der Oettingen- und der Tivolistraße befürchtete Peter Steck, Anwohner aus der Reitmorstraße. Das Grundstück zählt nämlich zu den Flächen, die vom Referat für Bildung und Sport als Standort für die Auslagerung des Wilhelmsgymnasiums geprüft werden sollen, das wegen baulicher Mängel saniert werden muss. Brigitte Waltenberger, die stellvertretende Schulleiterin des Wilhelmsgymnasiums, die eigens zur Versammlung gekommen und dort Rederecht beantragt hatte, mahnte indes, es werde keine Lösung ohne Einschränkungen geben. »Wir brauchen ein Quartier und keiner will uns haben«, klagte sie und bat die anwesenden Bürger um Unterstützung dafür, dass dem Stadtrat alle realistischen Standorte zur Entscheidung vorgelegt würden. Die Teilnehmer schlossen sich jedoch mehrheitlich dem Bürgerantrag an, der forderte, das Areal nicht für den Umzug in Erwägung zu ziehen.
Julia Stark
Artikel vom 10.12.2013Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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