Erzählcafé in der Schwabinger Seidlvilla am 14. Dezember

Schwabing · Peter Benthues: »Es kann nur Versöhnung geben«

Schwabing · »Es wurde mir so klar: Es kann nur Versöhnung geben«: Im Erzählcafé ist am Samstag, 14. Dezember, um 15 Uhr in der Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, Peter Benthues zu Gast. Der Eintritt kostet 5 Euro. Die Vertreibung aus Schlesien 1946, hat Peter Benthues als Neunjähriger erlebt. Nach 54 Jahren hat er Zobten bei Breslau, den Ort seiner Kindheit im heutigen Polen wieder besucht. Im Erzählcafé erzählt er, wie es dazu kam, dass er heute Freundschaften zu Polen pflegt und sich für deutsch-polnische Begegnungsmöglichkeiten gerade für die jüngere Generation einsetzt.

Mit Kinderaugen erlebte er die Entrechtung der Menschen: Polen steckten seinen Vater, einen Notar, ohne gerichtliche Prüfung ins Gefängnis. Demütigungen, Angst und Entbehrungen musste seine Mutter für ihre sechs Kinder allein bewältigen. Der Hass steckte tief in ihm. Die deutsch-polnische Partnerschaft des Landkreises München brachten dem ehemaligen Kreisrat ab 2001 neue Sichtweisen und Freundschaften. Er schloss Frieden mit der Vergangenheit und engagiert sich nun für Versöhnung mit den Nachbarn. Peter Benthues, Vorsitzender des Münchner Bildungswerks, mischt sich ein, wo es Not tut, und freut sich an seiner Familie mit elf Enkelkindern. Das Münchner Erzählcafé ist eine Kooperationsveranstaltung von Nachbarschaft Schwabing und Münchner Bildungswerk. Einmal monatlich finden seit über 15 Jahren Veranstaltungen statt, in denen Zeitzeugen aus ihrem Leben erzählen. Die Blickwinkel subjektiver Erinnerungen und Erlebnisse lassen Zeitgeschichte lebendig werden. Die Veranstaltungen sind so unterschiedlich, wie die Münchner Bevölkerung vielfältig ist.

Artikel vom 11.12.2013
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