Löwen siegen munter weiter

Wohl dem, der einen Stahl hat

Nicht zu stoppen: Dominik Stahl. Foto: A. Wild

Nicht zu stoppen: Dominik Stahl. Foto: A. Wild

München/Giesing · In einem Vergleich zweier über weite Strecken gleichwertiger Teams gelang dem TSV 1860 München gegen den 1. FC Union Berlin mit 2:1 Toren der vierte Erfolg am Stück. Matchwinner war, wie bereits in den siegreichen Partien zuvor, Mittelfeldspieler Dominik Stahl. Sein Kopfballtreffer zum 2:1 lässt die Löwen plötzlich wieder hoffen, im Kampf um die Aufstiegsplätze doch noch ein Wörtchen mitreden zu können.

Wer unter den 18.400 Zuschauern in der Fröttmaninger Arena gehofft hatte, die Eisernen würden nach ihrem unter der Woche absolvierten DFB-Pokalspiel womöglich wenig lauffreudig auftreten, sah sich schnell getäuscht. Die Gäste attackierten früh und standen kompakt in der Defensive. Weil auch die Hausherren aus einer gesicherten Abwehrformation heraus agierten, ergaben sich zunächst nur wenige Strafraumszenen. Ein Manko bei Union: das Team von Trainer Uwe Neuhaus leistete sich zu viele Fouls und ging mit drei Gelben Karten belastet in die Halbzeitpause.

Weil auch nach dem Seitenwechsel die ruppige Gangart der Köpenicker Schiedsrichter Guido Winkmann nicht gefiel, sammelten sie weiter Verwarnungen – insgesamt sechs an der Zahl – und das wurde ihnen nach gut einer Stunde zum Verhängnis. Der bereits mit Gelb belastete Michael Parensen trat Yannick Stark von hinten in die Beine und erhielt dafür die Ampelkarte (62. Min.). Zwei Minuten später jubelten die Löwen über den 1:0-Führungstreffer. Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke kam Moritz Stoppelkamp an der linken Strafraumseite frei zum flanken, sein halbhoch getretener Ball erreichte Kai Bülow, der mit einem Flugkopfball traf (64. Min.).

In Überzahl und mit der Führung im Rücken sahen die Löwen nun wie der sichere Sieger aus, aber Union Berlin sollte noch nicht geschlagen sein. Stürmer Sören Brandy düpierte im Strafraum Guillermo Vallori, das Nachfassen des Löwen-Kapitäns interpretierte der Unparteiische als Foulspiel und pfiff Elfmeter. Routinier Torsten Mattuschka ließ sich die unverhoffte Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte sicher zum 1:1 (74. Min.). Doch der TSV 1860 wollte sich nicht mit einem Punkt zufrieden geben und erhöhte den Druck. Nachdem zunächst Christopher Schindler eine gute Gelegenheit aus zwölf Metern Torentfernung verpasste (77. Min.), war es kurz darauf Dominik Stahl, der einen Eckball von Moritz Stoppelkamp mit dem Kopf ins Netz beförderte (86. Min.).

„Für mich ist der Sieg wichtig, weil wir mit 27 Punkten jetzt dort sind, wo uns vor ein paar Wochen noch niemand vermutet hätte“, freute sich Trainer Friedhelm Funkel über den Erfolg. „Das nötige Quäntchen Glück hat sich meine Mannschaft erarbeitet. Wenn man vier Spiele jeweils mit einem Tor Differenz gewinnt, dann spricht das auch für Nervenstärke.“ Torschütze Kai Bülow zollte dem Gegner Respekt: „Hut ab vor Union. Sie haben gut gepresst, versucht, uns frühzeitig unter Druck zu setzen, obwohl sie am Dienstag noch das schwere Pokalspiel gegen Kaiserslautern hatten“, und befand, „wir haben uns den Erfolg der letzten Wochen hart erarbeitet.“

Kommenden Montag steht dem TSV 1860 München das nächste wichtige Duell mit einem Tabellennachbarn ins Haus. Der Tabellenvierte FC Sankt Pauli kommt nach Fröttmaning (Anpfiff 20:15 Uhr).

(as)

Artikel vom 08.12.2013
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