Tram startet 2015

Bogenhausen · BA fordert: Neue Linie soll »Steinhausen-Zamdorf« heißen

Die aus Richtung Berg am Laim kommende Tram passiert den Vogelweideplatz und fährt durch die Einsteinstraße weiter zum Max-Weber-Platz. Grafik: MVG

Die aus Richtung Berg am Laim kommende Tram passiert den Vogelweideplatz und fährt durch die Einsteinstraße weiter zum Max-Weber-Platz. Grafik: MVG

Bogenhausen · Die neue Tram Steinhausen vom Max-Weber-Platz in Haidhausen zur Endhaltestelle an der Hultschiner Straße in Zamdorf startet, so ist es nun zumindest geplant, Mitte Dezember 2015. Die Bezeichnung der Linie und die – wohlgemerkt vorläufige – Benennung von Haltestellen monierten jetzt mehrere Mitglieder im Bogenhauser Bezirksausschuss (BA). Auch die übliche Einstellung parallel zur Straßenbahn verlaufender Buslinien wurde vorweg diskutiert.

Vor allem für die Bewohner der Schwarzwaldsiedlung östlich der Weltenburger Straße könnten Probleme entstehen. »Ich habe allmählich das Gefühl, dass wir ganz abgehängt werden«, klagte Lokalpolitikerin Elke George. SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Scheifele hatte unlängst im Plenum vorgeschlagen, die Linie »Tram Steinhausen-Zamdorf« zu benennen, »denn Steinhausen allein ist irreführend«. So könnten sich die Fahrgäste, vor allem Besucher, besser orientieren. Das Kommunalparlament hatte der Namensergänzung für das etwa zehn Millionen Euro teure Projekt einhellig zugestimmt. Die Argumente »die U4 endet im Arabellapark, die Linie heißt U4 Arabellapark. Die Straßenbahn nach St. Emmeram wendet in Oberföhring bei St. Emmeram, ist also die Tram St. Emmeram« hatten überzeugt. Doch die künftige Tram Steinhausen endet in Zamdorf, die Endhaltestelle wird aber momentan mit »Berg am Laim« bezeichnet wie der S-Bahnhof in der Nähe. Die Kommunalpolitiker sind sich einig: Der letzte Stopp muss »Zamdorf« benannt werden nach dem Viertel, in dem er sich befindet. Und die Haltestelle am Vogelweideplatz soll nicht »Vogelweideplatz« heißen, sondern »Steinhausen«, entsprechend dem Stadtteil.

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Weiterer Ausbau nach Daglfing ist möglich

Die 2,7 Kilometer lange Erweiterung wird auf dem ersten 1,4 Kilometer langen Abschnitt vom Max-Weber-Platz zum geplanten Neubaugebiet Vogelweideplatz mit 2.000 Arbeitsplätzen und Hotel in fünf Wolkenkratzern die bestehenden Gleise in Mitte der Einsteinstraße befahren, die bislang nur zum Ein- und Ausrücken vom 40.000 Quadratmeter großen Trambetriebshof genutzt werden. Weiter bis zum Endpunkt werden 1,3 Kilometer neue Gleise entlang der Truderinger Straße verlegt, und zwar als Lärm dämmendes »Rasengleis« wie bei der Strecke nach St. Emmeram. Die Fahrtzeit beträgt etwa acht Minuten. Das Projekt ist so konzipiert, dass laut Herbert König, Geschäftsführer der Münchner Verkehrsgesellschaft, »eine Weiterführung der Trambahn nach Daglfing baulich möglich ist«.

Verkehrsbehinderungen und zeitlich beschränkte Maßnahmen sind während der Bauzeit unvermeidbar. Während der Bauzeit etwa ab Mai kommenden Jahres wird die »Truderinger«, an der eine Stützmauer entlang der S-Bahn-Trasse errichtet werden muss, zwischen Vogelweideplatz und Riedenburger Straße nur mehr als Einbahnstraße befahrbar sein. Die Strecke wird zudem laut Frank Otto, Vorsitzender des Untergremiums Planung, »ein wenig verbreitert«. Dazu notwendige »kleinere Grundstücksankäufe« laufen; die Kleingartenanlage bleibt unberührt und bestehen. In Höhe der Riedenburger Straße muss eine knapp fünf Meter hohe Wand gebaut werden, die den Bahndamm abstützt. Welche Linie ab Max-Weberplatz verlängert wird, die 15er, die 19er oder die 25er, ist noch nicht entschieden. Was mit den Buslinien 187 (vom Herzogpark) und 191 (vom Zamilapark) geschieht, ist ebenfalls offen – sie würden am Vogelweideplatz enden, der 190er von der Messestadt an der Hultschiner Straße. Die Ortspolitiker wollten eine Gewährleistung, dass die Schwarzwaldsiedlung nicht von allen drei Linien abgehängt wird. »Man kann nicht für die einen etwas verbessern und den anderen sagen, ihr müsst laufen«, meinte dazu Andreas Nagel (David contra Goliath), der auch Sprecher der Aktion Münchner Fahrgäste ist.

Helmut G. Blessing

Artikel vom 08.12.2013
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