Münchner SamstagsBlatt-Redaktionsleiter Carsten Clever-Rott zum Markenschutz

So seh ich das! Thema der Woche: Auch geistiges Eigentum hat einen Wert

München · »Immer wenn ich von Notfällen höre, denke ich, warum das passieren konnte.« Die Worte von Anatoly Paley sind Teil einer bitteren Ironie, die hierzulande akzeptiert wird. Paley ist in seiner Heimat Russland Professor für Astrophysik gewesen. In München lebt der 80-Jährige von Sozialhilfe. Wenn ich so was höre, frage ich mich auch, warum das passiert.

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Verbittert ist der Wissenschaftler keineswegs. Im Gegenteil: Er grübelt pausenlos, wie man die Welt ein wenig sicherer und damit besser machen kann. Und dann will er seine Erkenntnisse, die bereits rechtlich geschützt sind, sogar verschenken. Es geht ihm nicht um Geld und Ruhm, sondern nur darum, dass seine Erfindungen den Menschen nutzen. Geschenke nimmt man sicher gerne an, aber hier wäre der Beschenkte sicher nicht überfordert, wenn er für das geistige Eigentum von Anatoly Paley einen angemessenen Gegenwert ausgeben würde. Man darf getrost davon ausgehen, dass der neue Patentinhaber mit dem Wissen wirtschaftlich erfolgreich sein möchte. Vom ethischen Standpunkt her steht Paley ein Anteil an diesem Erfolg zu. Und so viel Ethik kann sich jeder noch so wirtschaftlich orientierte Unternehmer leisten. Hier bettelt schließlich niemand um Geschenke, sondern macht selbst welche. So seh ich das.

Artikel vom 05.12.2013
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