Generali Haching schlägt CAI Teruel klar mit 3:0

Der erste Schritt ins Viertelfinale

Unterhaching · Eine bessere Ausgangssituation fürs Rückspiel hätten sich die Hachinger Volleyballer nicht schaffen können. Im Achtelfinal-Hinspiel des CEV-Cups bezwang das Team von Trainer Mihai Paduretu den spanischen Vizemeister CAI Voleibol Teruel mit 3:0. Die größte Gefahr liegt jetzt wohl darin, den Gegner im Rückspiel zu unterschätzen. Mit einem Satzgewinn ist Haching durch – ein kleiner Schritt, der aber noch getan werden muss. Am Mittwoch, 11. Dezember, schlagen die Hachinger in Teruel auf.

Generali Haching hat in allen drei Sätzen mehr oder weniger deutlich die Oberhand behalten. 25:22, 25:21 und 25:23 lautete das Endergebnis. Die Gäste aus Aragonien waren immer wieder knapp am Satzerfolg dran.

Ganz so einfach, wie das 3:0 vermuten lässt, schien das Vorhaben »Sieg in heimischer Halle« von Anfang an nicht zu werden. Lange Zeit gestaltete sich der erste Durchlauf auf Augenhöhe. Erst als die Hausherren ihre Fehlaufschläge abschalten konnten, starteten die Mannen von Mihai Paduretu durch und konnten sich das erste Mal mit zwei Punkten absetzen (18:16). Mit Ruhe und Selbstvertrauen agierten die Vorstädter. Auch als es dann beim 24:22 noch mal knapp zu werden schien. Doch Konstantin Shumov machte mit dem zweiten Satzball den Sack zu.

Anstatt den Schwung aus dem ersten Satz mitzunehmen, waren es nun die Gäste aus Spanien, die die Partie nach Belieben bestimmten. Schnell hatten die Hachinger erstmal das Nachsehen und mussten beim 4:9 einem stattlichen Rückstand hinterherlaufen. Anscheinend hatten die Männer in Rot eine neue Taktik gewählt: Den Gegner zuerst in Sicherheit wiegen und dann das Geschehen von hinten aufzurollen. Schnell war der Rückstand auf einen Zähler dahingeschmolzen (10:11). Wie in Durchlauf eins war es Zuspieler Tsimafei Zhukouski, der mit seinen Aufschlägen die Hachinger mit 13:12 in Front brachte. Dann nahm auch dieser Satz wie zuvor seinen Lauf. Dieses Mal war es Simon Hirsch, der den Ball zum 25:21 einschlagen ließ.

Damit konnte der dritte Satz kommen. Doch zu schnell war der Rückenwind der Hachinger erneut verflogen. So drehten die Gäste aus Teruel einen 3:4-Rückstand in eine 8:4-Führung. Wohl aber brauchten die Unterhachinger an diesem Abend den Nervenkitzel, denn mit dem erneuten Rückstand folgte die Hachinger Zündung. »Wir haben schon öfter in der Saison gezeigt, dass wir kämpfen können. So sind wir wieder zurück ins Spiel gekommen«, kommentierte Coach Paduretu nach dem Spiel den Verlauf. Nach diesem Hachinger Zwischenspurt hatte der spanische Vizemeister kaum mehr was zu melden. Erst punkteten die Gastgeber zum 8:8-Ausgleich, dann ging es fast nur noch in eine Richtung. 16:12 der Zwischenstand, Haching klar auf Siegkurs. Die Hachinger um Kapitän Sebastian Schwarz kamen voll in Fahrt und die Stimmung in der Generali Sportarena bebte. Dann kam ein Bruch ins Spiel.

Zum Ende hin wurde es dann doch noch mal richtig eng. Plötzlich gelang den Gästen fast alles, während die Hachinger ihre Linie verloren hatten. Unerwartet lag das Team plötzlich hinten und das kurz vor Schluss. 22:23 hieß es, der Satzgewinn war akut in Gefahr. Dann trat der »siebte Mann« auf den Plan. Die Stimmung in der Arena gab den Gastgebern noch mal einen Schub, es folgten zwei Punkte zum Matchball. Ein Block des gerade eingewechselten Genadi Sokolov machte das Spiel mit 25:23 zu.

Mit Standing Ovations für einen heißen Kampf im letzten Heimspiel vor dem Jahreswechsel feierten die Fans frenetisch ihr Team. Lob gab es an dieser Stelle von Trainer Mihai Paduretu: »Die Fans haben heute eine super Stimmung gemacht. Das gehört hier zusammen. Ein starkes Spiel und gute Fans.« Aber auch die Leistung seiner Truppe durfte an diesem Abend nicht vernachlässigt werden: »Unsere Annahme heute war super, nicht nur Ferdl Tille, sondern auch Sebastian Schwarz waren sehr gut. Wenn wir immer so eine Annahme haben, wird es für jeden schwer gegen uns, denn dann kommt auch der Angriff. Das hat man heute gesehen. Das war unsere beste Leistung in dieser Saison.«

Die Mannschaft tritt bemerkenswert ruhig und voll auf das Spiel fokussiert auf. Im Umfeld ist die Situation dagegen eher schwierig, weil die Zukunft des Profi-Volleyballs in Unterhaching keineswegs gesichert ist. Die Mannschaft macht ihr Ding, spielt um ihre Zukunft – als Einheit und auch einzeln. Wenn der Volleyball-Standort Unterhaching von der Landkarte verschwinden würde, wäre das ein herber Verlust für den Sport und für die Region. Spieler und Funktionäre würden zum größten Teil bei anderen Vereinen unterkommen. Aber gemeinsam die Erfolgsgeschichte fortschreiben – dafür kämpfen derzeit alle bei Generali Haching. Hoffentlich kann Manager Josef Köck schon bald ein positives Signal aus dem Münchner Südosten senden.

Artikel vom 04.12.2013
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