Ein Tag später der Ernstfall

Eching · Gemeinsame Übung von Freiwilliger Feuerwehr und Rotem Kreuz

Jeder Handgriff muss sitzen, jeder muss wissen, was der Reihe nach zu tun ist. Deshalb sind Übungen wie diese mit realistischem Szenario besonders wichtig für die Hilfskräfte.	Foto: Freiwillige Feuerwehr

Jeder Handgriff muss sitzen, jeder muss wissen, was der Reihe nach zu tun ist. Deshalb sind Übungen wie diese mit realistischem Szenario besonders wichtig für die Hilfskräfte. Foto: Freiwillige Feuerwehr

Eching · Bereits am Abend nach einer gemeinsamen Übung der Freiwilligen Feuerwehr Eching und mit dem BRK gab es einen »Ernstfall«: Die Leitstelle Erding schickte die beiden Organisationen auf die A9, wo nach einem Verkehrsunfall zwischen Eching und Kreuz Neufahrn mehrere Personen eingeklemmt waren.

Die Einsatzstelle lag nur etwa 300 Meter vor der Ausfahrt Eching in Richtung Nürnberg und damit im Gebiet der Feuerwehr Garching, die dann von der Leitstelle zusätzlich alarmiert wurde.

Unrichtiger Alarm kostet unnötig Zeit

Durch die falsche Alarmierung verging Zeit, bis die eingeklemmten Personen professionelle Hilfe erhalten konnten: Es zeigt sich, dass eine möglichst präzise Ortsangabe ebenso wie die Bildung der Rettungsgasse wichtig ist.

Die »Regie« für die Übung am Vortag hatten die Zugführer Robert Göring und Florian Lugauer. Sie hatten sich als Einsatzauftrag ein Szenario überlegt. Im Bauhof der Gemeinde Eching wurde ein schwerer Verkehrsunfall auf einer Straße nachgestellt. Hierbei kam ein mit drei Personen besetztes Auto ins Schleudern und geriet in den Gegenverkehr. Der Pkw krachte frontal in einen mit einem Fahrer besetzten Sprinter, der seitlich zum Liegen kam. Die Insassen beider Fahrzeuge wurden eingeklemmt. Beim Eintreffen der Feuerwehrkräfte wurde die Einsatzstelle erkundet und zunächst die Versorgung der realistisch mit schweren Verletzungen geschminkten Personen übernommen. Aufgrund von sogar vier eingeklemmten Personen wurde ein weiterer Zug angefordert, zumal auch noch zusätzlich auf der Ladefläche des Sprinters Gefahrengut, bestehend aus Essigsäure und Ammoniak, festgestellt wurde.

Gefahrgut muss gesichert werden

Neben Absicherung und Ausleuchtung der Unfallstelle bestand als weitere Herausforderung die Bestimmung der aktuellen Windrichtung, damit sich die Einsatzkräfte vor den Dämpfen der Chemikalie schützen konnten. Die Verantwortlichen mussten prüfen, ob sich bereits ein explosives Gemisch gebildet hatte, bevor mit der Rettung der verletzen Personen begonnen werden konnte. Zwischenzeitlich traf dann auch das BRK Eching mit seinen Kräften ein und versorgte die bereits von der Feuerwehr bewusstlos gerettete Fahrerin des Pkw. Da bei den beiden Personen schwere Rückenverletzungen vermutet wurden, mussten die Kräfte das Fahrzeugdach komplett entfernen, damit die Rettung mit einem Spineboard erfolgen konnte.

Nach erfolgreicher Rettung der eingeklemmten Personen konnte ein mit leichten Chemikalienschutzanzügen ausgerüstete Trupp mit der Bergung der Chemikalien beginnen. Es wurde festgestellt, dass kein Gefahrengut ausgetreten war und so konnten die Gebinde mitden Chemikalien für den Abtransport in ein »Bergefass« getan werden.

Bei der Nachbesprechung im Feuerwehrhaus Eching zeigte sich Kommandant Maidl zufrieden und dankte allen Kräften für die gute Zusammenarbeit. BRK und Feuerwehr stellten fest, dass diese gemeinsame Übung wieder interessante Ansatzpunkte für weitere Übungsthemen gebracht hat.

Artikel vom 03.12.2013
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