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Ohne neuen Sponsor droht Generali Haching das Aus

Wenn sich in absehbarer Zeit kein neuer Sponsor für Generali Haching findet, kann die Mannschaft in der nächsten Saison nicht mehr antreten. Manager Josef Köck hofft noch darauf, einen neuen Sponsor zu finden. Fotos: Verein

Unterhaching · Einige Wochen nachdem bekannt wurde, dass der vierfache Volleyball-Pokalsieger Generali Haching seinen Hauptsponsor verlieren wird, gibt es noch keine positiven Meldungen. »Alles beim Alten«, berichtet Manager Josef Köck, »es hat sich nichts geändert.«

Dem Vorzeigeverein droht das Aus, sollte sich kein neuer Geldgeber finden, der bereit ist, etwa eine Million Euro pro Saison zu investieren. »Die Situation in München ist verdammt schwer«, hadert Köck, er will aber nicht aufstecken: »Wir haben die letzten beiden Spiele wieder 3:0 gewonnen, hatten vor eineinhalb Wochen eine super Stimmung in der Halle.« Dafür lohne es sich zu kämpfen. Köck widerspricht jenen Meldungen aber energisch, der Verein könne ohne einen neuen Sponsor nicht einmal die laufende Spielzeit zu Ende spielen. »Das ist falsch. Die Saison ist finanziell voll durchgeplant und gesichert. Das ist immer oberstes Privileg für uns gewesen.« Die Mannschaft komme immer besser ins Laufen, Ziel sei der fünfte Pokalsieg und in den Playoffs wieder lange mitzumischen.

Weitere Titel wären freilich gute Argumente für potentielle Sponsoren, doch bis sie vergeben werden, ist es schon zu spät. Spätestens im Januar müsste ein Nachfolger für Generali bereitstehen, sonst müssen Köck und Trainer Mihai Paduretu (seit 17 Jahren im Amt) beginnen, Wohnungen und Verträge der Spieler zu kündigen, um Fristen einzuhalten.

Gespräche haben Köck und Kollegen bereits geführt, sie sind ständig auf der Suche nach Kontakten. »Wir müssen rüberbringen, dass wir wirklich etwas vorzuzeigen haben. Welcher Münchner Club war schon viermal Pokalsieger und dreimal Vizemeister in den letzten Jahren? Es gibt in München doch fast nichts außer Fußball«, so Köck, der den Werbewert der Hachinger Volleyballer auf rund vier Millionen Euro schätzt. Nur rund ein Viertel dieser Summe müsste ein Sponsor einbringen. »Beim Volleyball kriegt man über das Jahr sehr viel für verhältnismäßig wenig Geld.« Der Club wäre sogar bereit, fortan als München und nicht mehr als Unterhaching anzutreten, um somit noch attraktiver zu sein.

Über die Gründe für den Ausstieg des bisherigen Geldgebers ist nichts bekannt. »Wir akzeptieren das und bedanken uns bei Generali, dass sie uns konstant unterstützt haben und damit beigetragen haben, dass wir zu einem Topklub werden konnten.« Europaweit ist Haching als Spitzenteam angesehen, ist seit Jahren auch immer international dabei. Obwohl Generali noch bis Saisonende unterstützt, hat das Unternehmen den Hachingern angeboten, schon jetzt den Namen zu vermarkten. »Ein Sponsor könnte schon jetzt mit wenig Einsatz beginnen, um dann in der nächsten Saison voll zu übernehmen«, erklärt Köck. Der Manager ist begeistert von der Moral und der Einstellung der Mannschaft. »Wir haben eine super Truppe. Sie lassen sich von alledem nicht aus dem Tritt bringen.« Bereits frühzeitig habe der Verein seine Spieler über die Situation informiert.

Die reagierten mit Trotz, lieferten immer bessere Leistungen. Schließlich müssen sie sich mit guten Leistungen mehr denn je empfehlen – egal ob Haching eine Zukunft hat oder nicht. Köck: »Wenn wir niemanden finden sollten, dann fehlt in München, in Bayern, in Deutschland jemand.« Noch aber bleibt dem Verein ein wenig Zeit, einen neuen Geldgeber zu finden. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Jan Lüdeke

Artikel vom 03.12.2013
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