Im Interview: Kabarettist über die CSU, den kommenden Ministerpräsidenten und die PKW-Maut

Treffen Sie »Ersatzlandesvater« Wolfgang Krebs in München

Wohin geht die Reise für Bayern? Wolfgang Krebs schlüpft in seinem Programm »Drei Mann in einem Dings« in mehr als drei Rollen.	Foto: VA

Wohin geht die Reise für Bayern? Wolfgang Krebs schlüpft in seinem Programm »Drei Mann in einem Dings« in mehr als drei Rollen. Foto: VA

München · Wolfgang Krebs kennen viele vom Nockherberg oder aus der wöchentlichen Sendung »Quer«. Dort kommentiert Wolfgang Krebs als jeweils amtierender bayerischer Ministerpräsident das Weltgeschehen und die Politik in Bayern.

Am Samstag, 14. Dezember, ist er live in München zu erleben, um 20 Uhr im Kulturhaus Milbertshofen, Curt-Mezger-Platz 1, mit seinem Programm »Drei Mann in einem Dings«. Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen und in Milbertshofen unter anderem bei Schreibwaren Hausleiter, Illungshofstraße 19 (Eingang Knorrstraße).
Wir vom sprachen mit dem »Ersatzlandesvater«.

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Münchner SamstagBlatt: Was haben Sie gegen die CSU, deren führende Protagonisten bei Ihnen ja nicht gerade geschont werden?

Wolfgang Krebs: Es kommt schon vor, dass ich mal eingefleischte CSU-Anhänger verärgere, ich selbst war selbst sogar mal bei der CSU Mitglied. Aber jetzt bin nicht mehr drin, ich bin da echt neutral. Ansonsten habe ich nichts gegen Seehofer, gegen die SPD oder Ude, ich arbeite einfach die Politik im Freistaat auf und kommentiere sie satirisch. Etwa wenn sich Stoiber in meinem Programm beschwert, dass Angela Merkel von der NSA abgehört wurde und er nicht – und er empfiehlt dem Publikum in ihren Mails Worte wie Taliban, Verschwörung oder Bombenstimmung zu verwenden.

Und warum kommen die anderen Parteien bei ihnen kaum vor?

Wolfgang Krebs: Florian Pronold (seit 2009 Landesvorsitzender der BayernSPD, die Red.) etwa ist nicht bekannt, auch die Vorsitzende der Grünen (ganz neu: Sigi Hagl, die Red.) kennt kaum einer, das stelle ich bei Umfragen im Publikum immer wieder fest. Es ist schon gut, wenn man sich an den Leitenden reibt. Christian Ude war übrigens auch lang Teil meiner Programme, jetzt aber nicht mehr.

Ja, so schnell geht’s... Wer wird denn Bayerns nächster Ministerpräsident oder -präsidentin?

Wolfgang Krebs: Ich bin mir nicht so sicher, ob Söder oder Aigner die wirklichen Nachfolger werden. Da steckt ja auch Taktik dahinter, zwei Kronprinzen, die sich aber im Schatten des Chefs nicht wirklich profilieren können.

Gibt es für Sie denn andere heiße Kandidaten?

Wolfgang Krebs: Marcel Huber und Joachim Herrmann, darauf bereite ich mich vor. Ein paar Jahre habe ich zwar etzt noch Luft bis zum nächsten Landtagswahlwahlkampf, aber ich bleibe wachsam!

Wie kommen Sie zu den Themen für Ihre Programme?

Wolfgang Krebs: Ich arbeite wie ein Landtagskorrespondent, halte Kontakte, lese jeden Tag zwei Zeitungen, höre den ganzen Tag Radio und Nachrichten, damit ich weiß, was alle wissen. Ich gestalte das Programm dabei stets tagesaktuell, berücksichtige etwa die aktuellen Koalitionsverhandlungen.

Mögen Sie Politiker eigentlich?

Wolfgang Krebs: Ich habe habe großen Respekt vor Politikern und möchte nicht tauschen, etwa mit Seehofer. Was ich mache, das kann jeder, sich hinstellen und motzen. Aber ich mache es wenigstens nicht anonym wie manche im Internet, das ist für mich nämlich undemokratisch.

Das hört sich ja nach mehr an als führende Politiker treffend zu parodieren: Haben Sie eine tiefere Botschaft?

Wolfgang Krebs: Mein Ansatz im Programm »Drei Mann in einem Boot« ist: Die Leute sollen sich mehr in der Politik beteiligen und wählen gehen.

Warum ist Günther Beckstein noch Teil Ihres Programms?

Wolfgang Krebs: Beckstein ist ein echter Publikumsliebling, weil er immer der Prügelknabe ist. Vor kurzem hat er tatsächlich wieder eine herbe Schlappe erlebt bei der Wahl zum höchsten Laienamt im deutschen Protestantismus.

Und auch Stoiber ist noch programmwürdig?

Wolfgang Krebs: Der Stoiber ist noch wichtig, er weiß gut Bescheid und zielt gern mal übers Ziel hinaus, er denkt sogar ähnlich wie ich. Das geht mir öfters so: Wenn man eine Figur so oft spielt, spürt man gewisse Dinge auch. Es gibt Gedanken oder Aussagen von Politikern, die ich auch schon so gedacht habe.

Zum Beispiel?

Wolfgang Krebs: Die PKW-Maut für Ausländer, das Thema habe ich schon vor fünf Jahren in einem Bierzelt gebracht und damit für große Stimmung gesorgt – und jetzt wird es wirklich Realität!

von Michaela Schmid

Wir verlosen Tickets für den Termin im Kulturhaus Milbertshofen am 14. Dezember und dazu ein Treffen mit Wolfgang Krebs! Wer gewinnen möchte, schreibt bis Mittwoch, 4. Dezember, an: Münchner SamstagsBlatt, Moosacher Str. 56 – 58, 1. Stock, 80809 München. Stichwort »Wolfgang Krebs«. Absender und Telefonnummer nicht vergessen! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Artikel vom 30.11.2013
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