Pflanzen in ihrem Element

Nymphenburg · Führung im Botanischen Garten

Moosach/Nymphenburg · Eine Führung zum Thema »Pflanzen in ihrem Element, Teil II – Wasser« bietet der Botanische Garten an der Menzinger Straße 65 am Sonntag, 24. November, 10 Uhr. Der Führer Thassilo Franke erwartet seine Gäste in der Eingangshalle der Gewächshäuser.

Wasser ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Bakterien, Pilze, Tiere – alle brauchen es – so auch die Pflanzen. Jeder Mensch, der seinen Wohnraum mit Pflanzen teilt, ist sich dessen bewusst. Einmal vergessen zu gießen, schon hängen die Blätter der Zimmerpflanzen schlaff herab. Die meisten Landpflanzen leben im Übergangsbereich zwischen der gasförmigen Atmos­phäre und der festen Pedosphäre, dem Boden. Allerdings ist der Boden kein reiner Fest­körper sondern ein System aus Feststoffpartikeln und mit Luft oder Wasser gefüllten Hohl­räumen, vergleichbar mit den Poren eines Schwammes.

Meist enthält der Boden mehr Feuchtigkeit als die darüber hinweg streichende Luft. Folglich ist es für die Pflanzen einfacher, dem Boden Wasser zu entziehen als der Atmosphäre. Dies bewerkstelligen sie mithilfe ihres unterirdischen Wurzelsystems.

Ohne Wasser gibt es irreperable Schäden

Während die Wurzeln dem Boden Wasser entziehen, verlieren die oberirdischen Blätter und Sprosse Wasser durch Verdunstung. Dieser Umstand führt zu einem verdunstungsgetriebenem vertikalen Wasser­transport durch ein feines, den ganzen Pflanzenkörper durchziehendes Röhren­system. Ist der Wasserverlust durch Verdunstung größer als der Nachschub aus dem Boden, gerät das System ins Wanken – die Pflanze welkt. Unterschreitet der Wassergehalt des Gewebes einen kritischen Wert, sind irreparable Schäden und schließlich der Tod der Pflanze die Folge. Deshalb verfügen Pflanzen über eine Fülle verschiedener Anpassungsstrategien, um den Wasser­verlust durch Verdunstung möglichst gering zu halten.

Besonders auffällig sind diese Anpassungen in Trockengebieten, die sich durch chronischen Wassermangel auszeichnen. Die Blätter der Agaven und Aloen sind beispielsweise von einer dicken, wasserundurchlässigen Wachshaut überzogen.

Kakteen, Wolfsmilch- und Schwal­benwurzgewächse reduzieren ihre Oberfläche. Manche Mittagsblumen- und Affodill­gewächse ziehen sich ganz in den Boden zurück und führen das lebensnotwendige Sonnenlicht über hochtransparente, lichtleitende Strukturen unter die Erdoberfläche.

Artikel vom 23.11.2013
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