Haltverbotszone eingerichtet

Anwohner parken lieber auf der Straße

Tagsüber kein Problem, aber abends sind die Straßen in Bahnhofsnähe regelmäßig zugeparkt. 	Foto: aba

Tagsüber kein Problem, aber abends sind die Straßen in Bahnhofsnähe regelmäßig zugeparkt. Foto: aba

Otterfing · Viele Neuerungen für den ruhenden und den fließenden Verkehr, haben die Otterfinger Gemeinderäte bei ihrer Oktober-Sitzung beschlossen. Vor allem durch die Ausweisung mehrerer Parkbeschränkungen will die Gemeinde in Zukunft den immer häufiger zugeparkten Fahrbahnen im Gemeindegebiet entgegen wirken.

Prominentestes Beispiel ist dabei die Bahnhofstraße, für die mit nur drei Gegenstimmen ein beidseitiges Halteverbot beschlossen wurde. Auf dem Staudenfeldweg und in der Ludwig-Ganghofer-Straße ist Parken in Zukunft nur noch in ausgewiesenen Parkbuchten erlaubt, nördlich des Kindergartens sind die Parkflächen der Ludwig-Ganghofer-Straße zudem nur noch für Besucher des Kindergartens vorgesehen. Zwar sei die Bahnhofstraße tagsüber meist recht frei, doch abends und nachts regelmäßig zugeparkt, hört man aus der Gemeinde. So stehe unter anderem »immer in der Nacht ein Lastwagen da«, weiß Bürgermeister Jakob Eglseder. Tatsächlich sei es wohl so, dass die Anwohner ihr Auto lieber auf der Straße parken als in der eigenen Garage oder Einfahrt. Auch ein Gespräch mit den Anwohnern habe zu keinem Ergebnis geführt, so der Rathauschef.

»Eine Frechheit«, findet das Stefan Burgmayr von den Freien Wählern. »Wir müssen Verbote machen, weil die ihr Auto nicht in die Einfahrt stellen können«, ärgert er sich. Aber auf das Verbot zu verzichten, und den Anwohnern hier auf Gemeindekosten Parkplätze zur Verfügung zu stellen, sieht wiederum Georg Thalmaier (SPD) nicht ein.

Auch die Auswirkung parkender Autos auf den fließenden Verkehr sahen die Räte grundsätzlich unterschiedlich. Während Georg Strobl (Die Grünen) die parkenden Fahrzeuge eher als eine »natürliche Barriere« gegen zu schnell fahrende Fahrzeuge sieht und Fraktionskollegen Herta Böhner sich davon einen gewissen Schutz für Fußgänger und Radfahrer erhofft, sehen das Georg Thalmaier (SPD) und Ferdinand Höchstetter (CSU) genau anders herum. »Wer schnell fahren will, tut es in jedem Fall«, vermutet Thalmaier. Zudem könnten die Kinder bei autofreien Straßenrändern auf ihren Fahrrädern einfach geradeaus fahren und müssten keinen Slalom zwischen den Autos absolvieren, befand Höchstetter.

Auch im Staudenfeldweg und in der Ludwig-Ganghofer-Straße sind die parkenden Fahrzeuge den meisten Räten ein Dorn im Auge. Doch sollen hier nicht ein Parkverbot, sondern Parkbuchten das Problem lösen, beschlossen die Räte Im Staudenfeldweg sollen die Parkflächen dabei alternierend rechts und links der Fahrbahn angeordnet werden, in der Ludwig-Ganghofer-Straße wird das Parken auf Pkw beschränkt.

»Die Hauszufahrten sind alle frei, ich sehe nicht ein, dass wir für die Faulheit der Anwohner bezahlen müssen«, ärgerte sich Thalmaier über die anstehenden Kosten. Im Staudenfeldweg stehe sogar schon ein Wohnwagen mit Dacherl, weiß er. Auch in der Ludwig-Ganghofer-Straße »stehen bald nur noch Anhänger und Wohnwägen rum«, berichtete Herta Böhner. »22 Stück, teilweise nicht einmal zugelassen«, bestätigte das Georg Thalmaier.

Angesichts der vielen beschlossenen Parkbeschränkungen gab Bürgermeister Eglseder den Räten zum Schluss noch einen ganz neuen Gedankenanstoß: »Schön langsam kommen wir in den Bereich wo sich die Verkehrsüberwachung lohnt«, erläuterte er den Räten. Angesichts der Kosten für die Stellplätze könne man ja zudem eventuell auch mal über Parkausweise nachdenken. Andrea Pietsch

Artikel vom 28.10.2013
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