Venedig: Eine Stadt geht baden

Dokumentarfilmabend im Heppel und Ettlich am 26. Oktober

Ein Requiem auf eine grandiose Stadt: Das Heppel zeigt zwei Filme über Venedig.	Foto: VA

Ein Requiem auf eine grandiose Stadt: Das Heppel zeigt zwei Filme über Venedig. Foto: VA

Schwabing · Am Samstag, 26. Oktober, gibt es im Heppel und Ettlich im Drugstore, Feilitzschstraße 12, um 18.00 Uhr (Einlass 17.30 Uhr) wieder Kino im Theater: und zwar einen italienischen Dokumentarfilmabend für Venedig-Liebhaber.

Um 18.00 Uhr läuft der Film »Venedig – Als hätten wir geträumt«: Auf einer visuell berauschenden Fahrt über Brücken und durch das Labyrinth der Stadt begegnet die Kamera immer wieder Menschen, die in Venedig zu Hause sind, und gibt uns so einen persönlichen Einblick in das Leben der Inselbewohner. Der Eintritt kostet 7 Euro. Um 20.30 Uhr folgt »Das Venedigprinzip: Venedig – das ist Romantik pur, das ist die Sehnsucht aller Europäer, der Traum aller Amerikaner, der Wunsch der Japaner. Doch die schönste Stadt der Welt wird abends zur Geisterstadt: Ganze Viertel stehen schon leer; von ihren Bewohnern längst verlassen, dienen diese unbewohnten Gemäuer dem Geschäft mit einem Mythos. 20 Millionen Fremde besuchten die Stadt im vergangenen Jahr, das sind durchschnittlich 60.000 am Tag, und in diesem Jahr werden es wieder mehr sein.

Ihnen stehen inzwischen noch 58.000 Einwohner entgegen, so viele wie zuletzt nach der großen Pest von 1438. Und nächstes Jahr werden es wieder weniger sein. Denn die Stadt wird unbewohnbar. Das urbane Eigenleben Venedigs ist beinahe zusammengebrochen, es existiert kaum noch. Der Film zeigt, was vom venezianischen Leben übrig geblieben ist: eine Subkultur touristischer Dienstleister; ein Hafen für die monströsen Kreuzfahrtschiffe, der auf seine Erweiterung wartet; Venezianer, die auf das Festland ziehen, weil es keine bezahlbaren Wohnungen mehr gibt; eine alte Adlige, die die Stadtverwaltung mit Hohn überzieht; ein Immobilienmakler, der darüber nachdenkt, das sinkende Schiff zu verlassen. Ein Requiem auf eine immer noch grandiose Stadt. Ein Lehrstück darüber, wie öffentliches Gut zur Beute einiger weniger wird. Ein Hohelied auf die letzten Venezianer, ihren Witz und ihr Herz. Das Venedig Prinzip. Eine Stadt geht baden. Der Eintritt kostet 7 Euro.

Artikel vom 12.10.2013
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...