Ehre, wem Ehre gebührt

Gemeinde Oberschleißheim zeichnet Engagement der Bürger aus

Elf Bürger aus Oberschleißheim wurden von Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler (ganz rechts) für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt.	Foto: ws

Elf Bürger aus Oberschleißheim wurden von Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler (ganz rechts) für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt. Foto: ws

Oberschleißheim · Die eine ist 90, die andere 52 – doch Erna Müller und Brigitte Loipersberger haben eins gemeinsam: Sie engagieren sich seit vielen Jahren ehrenamtlich zum Wohle der Oberschleißheimer Bürger: in Kirchen, Vereinen, Seniorenheimen und anderen sozialen Einrichtungen. Elf Frauen und Männer haben sich 2012 besonders eingesetzt und wurden nun von Erster Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler bei einer Feierstunde im Bürgerzentrum geehrt: »Sie tun Gutes und reden nicht darüber.

Das ist die Einstellung der Ehrenamtlichen. Sie sind zuverlässig, kompetent und arbeiten ohne Geld. Und sie wirken im Stillen.« Oftmals gehe das in der Öffentlichkeit unter. Doch in Oberschleißheim sei die Bedeutung des Ehrenamtes schon immer anerkannt worden, so Ziegler. Die alljährliche Ehrung der Bürger, die sich für das Gemeinwohl in der Gemeinde einsetzen, hat Tradition. Sie bekamen nun eine Urkunde und ein Präsent überreicht, die Gemeindeuhr mit dem Wappen von Oberschleißheim. Bevor das festliche Vier-Gänge-Menü serviert wurde, würdigte die Bürgermeisterin alle elf Ehrenamtlichen einzeln. Die älteste ist Erna Müller. Sie ist bei St. Wilhelm im Kirchendienst tätig, als Messnerin. Die 90-Jährige bereitet die Gottesdienste vor, legt für den Pfarrer das Messbuch zurecht, Wasser, Wein, Kelch, Hostien, Kommunionsschalen und anderes.

Die rüstige Rentnerin richtet auch die Messgewänder her und bringt die Mikrofone an. »Wenn ich in der Früh allein in der Kirche bin, ist das wie Meditation«, schwärmt die gelernte Kindergärtnerin. »Es hat mir geholfen, über den Tod meines Mannes hinwegzukommen.« Brigitte Loipersberger hat das gleiche Schicksal. Nach dem frühen Tod ihres Mannes begann die Mutter dreier Kinder, Gymnasiallehrerin für Latein und katholische Theologie, sich vielfältig in Oberschleißheim zu engagieren. In der Kirche Maria Patrona Bavariae ist die 52-Jährige als Kommunionshelferin und Geburtstagsgratulantin für Senioren tätig, gestaltet Familiengottesdienste, singt im Kirchenchor. Zudem ist sie für die Gemeinde als Wahlhelferin und beim »Schleißheimer Tisch« aktiv. Denn »nach dem Tod meines Mannes hat sich die Gemeinde Oberschleißheim sehr um mich gekümmert«. Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler freute sich über das Lob und lobte ihrerseits Brigitte Loipersberger: »Sie ist immer spontan im Einsatz, wenn Not am Mann ist.«

Die Politikerin würdige außerdem Margot Kronawitter und Vereinschefin Birgit Köbele von der Laienspielgruppe Badersfeld e. V. für deren Engagement. »Ihr macht uns große Freude mit den Aufführungen.« Michael Denk engagiert sich ehrenamtlich im Fischereiverein, Hubert Joseph in der Kolping-Familie, Robert Römer im Gesangverein Germania, Brigitte Bauer im AWO-Seniorenpark. Rosemarie Kalmer und Hans Leibhard sind im katholischen Alten- und Krankenpflegeverein aktiv, Adelinde Scheuring in der Chorgemeinschaft St. Wilhelm. »Sie ist die gute Seele des Chors«, so die Erste Bürgermeisterin. Egal ob Sängerin oder Sänger, Wahlhelferin, Vereinskassier, Souffleuse oder Schauspielerin, Messner oder Mitglied im Pfarrgemeinderat, »Ihr Tun bringt unserer Gemeinde ein großes Stück Lebensqualität und macht unsere Gemeinde menschlicher«, so Ziegler. Das Ehrenamt der Oberschleißheimer Bürger sei bespielhaft und »eine Werbung für die Freiwilligenarbeit«. Erna Müller scheint mit dem Kirchendienst wie verheiratet zu sein. »Das macht mir sehr viel Freude«, sagte die 90-Jährige.

Wally Schmidt

Artikel vom 08.10.2013
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