Modellhafte Projekte

Acht Jahre Kulturhaus Milbertshofen: Eine Erfolgsgeschichte im Stadtteil

Das Kulturhaus Milbertshofen feiert Geburtstag: Brigitte Santoro (M.) vom Trägerverein präsentierte sich vorab mit den Kulturhaus-Geschäftsführerinnen Tatiana Hänert (l.) und Marta Reichenberger auf dem Curt-Mezger-Platz.	Foto: ws

Das Kulturhaus Milbertshofen feiert Geburtstag: Brigitte Santoro (M.) vom Trägerverein präsentierte sich vorab mit den Kulturhaus-Geschäftsführerinnen Tatiana Hänert (l.) und Marta Reichenberger auf dem Curt-Mezger-Platz. Foto: ws

Milbertshofen · Lustig, launig, listig – so präsentiert sich das Kulturhaus Milbertshofen zu seinem achten Geburtstag am Samstag, 19. Oktober. Um 20 Uhr tritt die Musikkabarettgruppe »Um a Fünferl a Durchanand« in dem städtischen Bürgerhaus am Curt-Mezger-Platz 1 auf: mit Blasmusik, Liedern, Literatur, Theater, Klamauk, Unfug – eben listig, launig, lustig.

Die Erfolgsgeschichte des Hauses begann am 15. Oktober 2005: Wer hätte damals gedacht, dass es dort pro Jahr 1600 Veranstaltungen mit rund 56.000 Besuchern geben wird. Soweit die Zahlen für 2012. Die Besucherzahlen haben sich im Vergleich zum ersten Betriebsjahr, also 2006, verdoppelt. Derzeit nutzen mehr als 40 Gruppen und Vereine regelmäßig das Gebäude mit seiner orange-schwarzen Fassade: einmal im Monat oder wöchentlich. Dazu kommen Veranstaltungsreihen wie »Kino im Kulturhaus«, »Sonntags im Kulturhaus« und »Das Kulturhaus unterwegs«. Nicht zu vergessen die Auftritte von Kabarettstars wie Dieter Hildebrandt und Christian Springer alias »Fonsi«. Am 27. Oktober kann man den Jazzmusiker Joe Kienemann erleben, am 10. November Michael Skasa. Er liest markerschütternde Balladen und bestürzende Groteskkomik. Der Saal mit Platz für 273 Zuschauer sei oft belegt – viel mehr als anfangs erwartet, freut sich Marta Reichenberger, eine der beiden Geschäftsführerinnen. Skeptiker hätten vor acht Jahren befürchtet, dass der Saal höchstens 50 Mal im Jahr belegt sein werde. »Das wurde schon im ersten Betriebsjahr weit überschritten: 2006 war der Saal 150 Mal belegt«, betont Reichenberger. Das Haus bietet ein umfangreiches Programm aus den Bereichen Literatur, Musik, Kunst, Volkskultur, Theater und Kabarett.

Das ganze Haus ist Programm. Im Treppenhaus ist ab Mittwoch, 9. Oktober, zwei Monate lang eine Ausstellung über die Geschichte des Stadtteils zu sehen. Zwei Klassen des Lion-Feuchtwanger-Gymnasiums haben sich anlässlich 100 Jahre Eingemeindung Milbertshofens mit ihren Geschichtslehrern auf dieses Projekt eingelassen. Auch mit der Mittelschule an der Schleißheimer Straße und der Realschule der Stiftung Pfennigparade gab es Projekte – aber auch viele andere: zum fünfjährigen Bestehen des Kulturhauses (»Der Curt-Mezger-Platz erzählt«) und zum Jubiläum 100 Jahre Eingemeindung Milbertshofen. Dazu wurden heuer Filme aus der Zeit von 1913 bis 2003 gezeigt. »Wir entwickeln modellhafte Projekte«, resümiert Tatiana Hänert, ebenfalls Geschäftsführerin des Kulturhauses. Und was wäre das Kulturhuhaus ohne seine Ausstellungen? Besonders hervorzuheben ist dabei die »Forschungsreise wider das Vergessen«. Als nächstes zeigt der Milbertshofener Künstler Gunnar Becker seine Malereien und Zeichnungen.

Vernissage ist am 24. Oktober um 19 Uhr. Die Kunstwerke sind im Foyer sowie im ganzen Haus zu sehen – zusätzlich zur parallel laufenden Geschichtsausstellung der Schüler des Lion-Feuchtwanger-Gymnasiums. Das Kulturhaus Milbertshofen ist mit 4700 Quadratmetern das größte Stadtteilzent-rum Münchens in freier Trägerschaft. Es ist täglich – außer montags – geöffnet, je nach Veranstaltung bis 23 Uhr. Der Trägerverein Kulturhaus Milbertshofen bekommt jedes Jahr zwar einen kräftigen Zuschuss von der Stadt. Trotzdem erwirtschafte das Kulturhaus etwa ein Drittel seiner Einnahmen selbst, betont Hänert. Vereine und Gruppen können die Räume und den Saal mieten. Die Nutzungsgebühren stehen im Internet und sind gestaffelt. Gruppen und Vereine aus Milbertshofen bezahlen beispielsweise eine geringere Gebühr als Gruppen von weiter weg.

Wally Schmidt

Artikel vom 08.10.2013
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