Plienings Chronist geehrt

Bezirksmedaille für Willi Kneißl

Josef Mederer (mitte links) überreichte Willi Knießl (mitte rechts) die Bezirksmedaille.	Foto: Gemeinde

Josef Mederer (mitte links) überreichte Willi Knießl (mitte rechts) die Bezirksmedaille. Foto: Gemeinde

Pliening · Willi Kneißl aus dem Ortsteil Gelting der Gemeinde Pliening wurde mit der Bezirksmedaille des Bezirks Oberbayern ausgezeichnet.

»Die Demokratie lebt vom Ehrenamt«, mit diesen Worten hat Bezirkstagspräsident Josef Mederer seine Rede zur Verleihung der Bezirksmedaille für die Bereiche »Kultur, Natur, Denkmalpflege, Sport und Soziales« in einer feierlichen Runde mit musikalischer Umrahmung der »Murnauer Geigenmusik« eingeleitet.

In seiner Laudatio würdigte Bezirkstagspräsident Josef Mederer die Verdienst Kneißls für die Gemeinde Pliening. Denn ohne das Engagement des 79-jährigen Heimatforschers hätte es die Jubiläumsfeier zu 1200 Jahre Plieneing in diesem Jahr vermutlich gar nicht gegeben. Denn bis vor ein paar Jahren kannte niemand das Gründungsjahr von Pliening. Das änderte sich erst an dem Tag, an dem der pensionierte Lehrer und passionierte Heimatkundler Kneißl die betreffende Urkunde aus den Tiefen des Hauptstaatsarchivs ans Licht holte. Er war es auch, der sich dafür einsetzte, das Jubiläum gebührend zu feiern. Als Mitglied des Festausschusses erstellte er die mehr als 200 Seiten starke Festschrift und motivierte seine Mitbürger, mitzumachen. Und das ist ihm gelungen, obwohl sich das Interesse der Plieninger zunächst eher in Grenzen hielt. Letztendlich waren dann über 400 Männer, Frauen und Kinder mit Leib und Seele dabei und stellten die Epochen der Ortsgeschichte in aufwändigen Kulissen und historischen Kostümen dar.

Kneißl hat Spuren hinterlassen

Als Experte für die Ortsgeschichte hat Kneißl in Pliening an wirklich jeder Ecke Spuren hinterlassen – nämlich die Straßennamen. Die Häuser im Gemeindegebiet waren früher einfach durchnummeriert. Erst in den 1970-er Jahren erhielten die Straßen in Gelting, Pliening und Landsham ihre Namen. Und Willi Kneißl war und ist maßgeblich an jeder einzelnen Namensgebung beteiligt. Es sucht bei jeder Straße einen passenden Bezug zur örtlichen Geschichte und legt jedem Vorschlag, den er dem Gemeinderat vorlegt, eine gründlich recherchierte Expertise bei. Das Ergebnis: Viele der insgesamt 108 Straßen sind einstigen Bewohnern, Gebäuden und Traditionen gewidmet und halten die Erinnerung an sie wach.

Willi Kneißl forscht, recherchiert und schreibt auf. Zu seinen Werken gehören: ein 213 Seiten umfassendes Werk über die Straßennamen, eine Dorfchronik, ein Kirchenführer und das Buch »Geltinger Hofgeschichten«. Er hat außerdem zahlreiche Beiträge für Festschriften, Jahrbücher und Tageszeitungen verfasst. Zuletzt hat er die Historie von 71 Plieninger Gebäuden zusammengetragen, die nun in Form von Schildern an den Häusern angebracht werden.

Artikel vom 01.10.2013
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