Löwen-Reserve unterliegt beim FC Ingolstadt II

Referee bringt Farbe ins Spiel

Wehrte den Ball mit den Händen ab: Torhüter Kai Fritz. Foto: A. Wild

Wehrte den Ball mit den Händen ab: Torhüter Kai Fritz. Foto: A. Wild

München/Giesing · Mit einer unglücklich zustande gekommenen 1:2-Niederlage kehrte die Löwen-Reserve am Samstag aus Ingolstadt zurück. Dabei verlor das Team von Trainer Torsten Fröhling vor 320 Zuschauern nicht nur sein erstes Spiel nach zuletzt sieben Siegen in Folge, sondern mit Stürmer Bobby Wood und Torhüter Kai Fritz auch noch zwei Spieler durch rätselhafte Platzverweise. Das Schiedsrichtergespann um Hauptreferee Simon Marx hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt.

In der turbulenten Partie im alten ESV-Stadion lagen die Unparteiischen mit ihren Entscheidungen mehr als einmal völlig neben der Spur. Marcel Hagmann brachte den FC Ingolstadt nach einem Freistoß von Manuel Ott mit einem Kopfballtreffer in Führung (68. Min.). Fünf Minuten später fielen nach einer Ecke für den TSV 1860 FCI-Profi Andre Mijatovic und Bobby Wood ineinander verhakt zu Boden. Beim Versuch sich voneinander zu lösen und aufzustehen, rangelten die beiden etwas miteinander. Nichts Dramatisches, eine alltägliche Szene, eine Geste des Schiedsrichters hätte völlig genügt, um für Ruhe auf dem Platz zu sorgen. Stattdessen rannte Marx, der die Auseinandersetzung aus 30 Metern Entfernung beäugt hatte, in den Strafraum und hielt den überraschten Kontrahenten die Rote Karte (73. Min.) vor die Nase. Ein völlig überzogenes Strafmaß, waren sich Beobachter beider Vereine auf der Tribüne einig.

Phillipp Steinhart glich für den TSV 1860 München II kurz vor Schluss mit einem sehenswerten Distanzschuss in den Winkel zum 1:1 aus (87. Min.). Dann überschlugen sich die Ereignisse. Nachdem die Weiß-Blauen in der 89. Minute nach einer schnellen Kombination in Überzahl auf das Tor zusteuerten, hob der Linienrichter die Fahne wegen einer vermuteten Abseitsstellung und Simon Marx pfiff prompt. Dabei hatte der Unparteische an der Linie den weit zurückhängenden letzten Mann der Ingolstädter übersehen, weil sein Blick nur der Höhe der unmittelbar angreifenden und verteidigenden Spieler galt – eine krasse Fehlbewertung.

Direkt im unmittelbaren Gegenzug des FCI sorgte dann der nicht minder unglücklich agierende Hauptreferee für die Entscheidung in der Partie. Bei einer Eins gegen Eins Situation warf sich Löwen-Torhüter Kai Fritz im Strafraum dem ballführenden Stefan Müller entgegen, lenkte den Ball deutlich sichtbar mit den Händen vor dem Stürmer ab, der im Anschluss über den Torhüter stolperte. Zum Entsetzen der Gäste pfiff Simon Marx Elfmeter und zeigte Fritz obendrein die Rote Karte. Der zweite Linienrichter hätte die Szene von der Blickrichtung her eigentlich gut erkennen müssen, schwieg aber zum Irrtum seines Kollegen. Der negative Höhepunkt einer Leistung des gesamten Gespanns, die über 90 Minuten nicht annähernd der geforderten Spielklasse entsprach. Da die Löwen schon dreimal gewechselt hatten, zog sich Feldspieler Christian Köppel die Handschuhe an. Stefan Müller führte den Elfmeter selbst aus, Köppel ahnte die richtige Ecke, konnte das 2:1 aber nicht verhindern (90. Min.).

„Eine Niederlage tut immer weh. Es macht mich doppelt traurig, wenn man durch eine krasse Fehlentscheidung des Schiedsrichters verliert“, sagte Löwen-Ausbilder Torsten Fröhling, der ungehalten über die drei Platzverweise war. Insgesamt monierte Fröhling „viele unglückliche Entscheidungen“. „Letztlich müssen wir uns aber auch eine Teilschuld zuschreiben, weil wir in der ersten Halbzeit nicht das umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen hatten.“ Nach gutem Beginn „waren wir nicht mehr so leidenschaftlich wie sonst, haben immer wieder lange Bälle gespielt, was überhaupt nicht unser Spiel ist. Kai Fritz hat zwei-, dreimal gut gehalten – das 0:0 zur Pause war glücklich.“ Mit dem Spiel seiner Mannschaft im zweiten Durchgang war Fröhling hingegen zufrieden. Ungeachtet des Irrtums der Unparteiischen vor dem 1:2 monierte Fröhling aber, dass die Defensive bei dem langen Ball aus der Ingolstädter Abwehr kein taktisches Foul beging. „Dann bringen wir Kai erst gar nicht in eine solche Situation.“

Kommenden Samstag empfängt die Löwen-Ausbildungsmannschaft um 14 Uhr den kampfstarken TSV Buchbach im Grünwalder Stadion, in deren Reihen Ex-Löwe Maximilian Knauer spielt.

Artikel vom 30.09.2013
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