Ein Stand reicht nicht

Wartenberg will Wochenmarkt vergrößern

Der Wartenberger Wochenmarkt besteht nur aus einem  einzigen Stand. Doch das soll sich jetzt ändern.	 Foto: sy

Der Wartenberger Wochenmarkt besteht nur aus einem einzigen Stand. Doch das soll sich jetzt ändern. Foto: sy

Wartenberg · Mit dem Wochenmarkt im Markt Wartenberg ist es derzeit nicht weit her – und der Platz vor dem Rathaus, der eigentlich seinen Namen von dieser Versorgungsmöglichkeit für die Bevölkerung hat, verdient diese Bezeichnung nur bedingt.

Es ist genau ein Gemüsestand, der sich hier freitags etabliert hat – das ist alles. Erhard Kolbe, lange Vorsitzender der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), machte gegenüber der Presse vor einiger Zeit seinem Ärger darüber Luft, wollte dies als Versäumnis des Wartenberger Bürgermeisters Manfred Ranft (FW) verstanden wissen und fasste zusammen: »Das ist eine große Schwäche.« Der attackierte Rathauschef, der die Tristesse jeden Freitag von seinem Bürofenster aus sehen müsste, ließ nichts anbrennen und fand Partner: Der Fremdenverkehrs- und Gewerbeverein stellte sich auf die Seite des Bürgermeisters, als dieser das Thema zur Chefsache erklärte. Er selbst kündigte an, zwei Dinge zu tun: Erstens werde er sich um die Gewinnung von neuen Marktbeschickern kümmern und dabei Wert auf Qualität legen. Das bedeutet, dass vor allem Biobauern der Gegend angesprochen werden sollen. Zweitens werde er sich bei Gemeinden schlau machen, die in den vergangenen Jahren einen Wochenmarkt neu etabliert haben. Davon möchte er lernen. Im Gegenzug will sich der Verein bemühen, die Verbesserung beim Wochenmarkt bekannt zu machen. Denn die Menschen sollten ja auch wissen, dass sich das Angebot vergrößert hat.

Wolfgang Billmayer, der am Marktplatz ein Modehaus betreibt, hat derweil eine erschreckende Entdeckung gemacht: Die Frequenz auf dem Marktplatz ist nach seinen Beobachtungen um 70 Prozent zurück gegangen, seit der Schlecker-Markt schließen musste. In das Ladenlokal ist ein Eiscafé eingezogen, das, wie Billmayer berichtete, zu einer »deutlichen Belebung« geführt habe. Allerdings habe sich auch die Struktur derer geändert, die den Marktplatz beleben: Weniger Einkaufen als das Vergnügen stehe nun im Vordergrund. Bürgermeister Ranft reagierte darauf sehr erstaunt: »Dass das so viel ausgemacht hat, das habe ich nicht erwartet«, gab er zu. Mit einer Neubelebung des Wochenmarktes könnte also auch wieder solches Publikum in den Ortskern kommen, das ans Einkaufen denke. sy

Artikel vom 29.09.2013
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