Einsatz für die Natur

Der Umweltgartenverein Neubiberg wird zehn Jahre alt

Vielfältige Aktionen startet der Umweltgartenverein Neubiberg jährlich, um das Kleinod im Herzen von Neubiberg zu erhalten. 	Foto: Privat

Vielfältige Aktionen startet der Umweltgartenverein Neubiberg jährlich, um das Kleinod im Herzen von Neubiberg zu erhalten. Foto: Privat

Neubiberg · »Gemeinsam die Zukunft gestalten« ist das Motto des Umweltgartenvereins Neubiberg e.V., der am vergangenen Samstag sein zehnjähriges Bestehen feierte.

Bei der Festveranstaltung im Haus für Weiterbildung Neubiberg überbrachte Landrätin Johanna Rumschöttel die besten Wünsche und machte deutlich, welche Bedeutung der Verein für den Umweltgarten, der 1988 ins Leben gerufen worden war, hat. Hatte Umweltgartenleiter Heinrich Wolfensberger für die vielfältigen Arbeiten in Neubibergs Naturjuwel anfangs immer Zivildienstleistende an seiner Seite, wuchs ihm und den zunehmend kürzer bleibenden Zivis die Arbeit buchstäblich über den Kopf. Aushilfskräfte waren teuer. Angesichts der Sorge ums Geld geriet auch die Idee des Umweltgartens – eine lebendige, öffentlich zugängliche Lebensgemeinschaft von Bürgern für Bürger – in den Hintergrund. Es wurde sogar an eine Schließung des Umweltgartens gedacht.. Da trat die »besonders engagierte und initiative Bevölkerung Neubibergs«, so die Landrätin, auf den Plan. Angetrieben vom Willen der frisch gewählten Gemeinderätin Natascha Kohnen (SPD), die als Biologin besonders um den Wert des Umweltgartens wusste und ihn als einmaliges Naturerlebnis für Kinder und Erwachsene bewahren wollte, fand am 12. und 13. Oktober 2002 ein großes Aktionswochenende statt. Rund 45 Neubiberger kamen und möbelten gemeinsam das grüne Herz Neubibergs auf, das auch unter Vandalismusattacken gelitten hatte. Damals wie heute gab es zum Lohn eine zünftige Brotzeit an der Ökoschule.

Dank dieses Erfolges reifte die Rettungsidee von Wolfensberger weiter: Am 31. März 2003 gründeten 34 Bürger den Umweltgartenverein e.V. mit dem Ziel, das Bewusstsein für den Umweltgartenverein weiterzuführen und durch ehrenamtliches Engagement zu unterstützen, insbesondere das Verständnis für Natur und Umwelt.

Erster Vorsitzender war der Ingenieur Peyman Blumstengel, zweite Vorsitzende Ute Hirschfeld –Szeberényi, Kassiererin Gisela Herrmann, Schriftführerin Gisela Schick und als Rechnungsprüfer waren Natascha Kohnen und Daniel Reuter aktiv. Der Umweltgartenverein blieb Bürgersache und rutschte nicht durch das vermiedene Einstellen eines zweiten Landschaftspflegers in völlige Gemeindezuständigkeit.

Damals wie heute greifen die inzwischen rund 65 Vereinsmitglieder mehrfach im Jahr zu Schubkarre und Schaufel, legen Beete mit an, bieten Heilkräuterführungen und Brotbacken im alten Steinbackofen am Traidkasten (Getreidespeicher, Anm. d. Red.), sind für den Biomarkt am Donnerstag mit verantwortlich und kümmern sich um den »schönsten Fleck in Neubiberg«, wie der jetzige Vereinsvorsitzende Lothar Bruns den Umweltgarten nennt. So haben sie bei der Sanierung des Traidkastens geholfen und das Iglu hinter dem Kinderspielplatz eigenhändig geflochten. Aber ihr Herz schlägt auch für Tiere, deren Kauf sie unterstützen. Kann und soll man im UWG doch nicht nur etwas über Natur lernen, sondern sie auch in ihrer Vielfalt erleben, mitgestalten und im wahrsten Sinne des Wortes »begreifen« können. »An den Tieren kommt man nicht vorbei«, betonte auch Rumschöttel und erinnert sich an den Besuch des damaligen Innenministers Otto Schily: Ständig war er eng von seinen Personenschützern umringt, »aber beim Betreten der Tierwiese waren die plötzlich alle weg«, nur einer drückte sich wie erstarrt an die Stallwand.

Der Umweltgarten steht nicht still. Er lebt und ändert sich ständig. So denkt Bruns als nächstes Vereinsprojekt an ein Arboretum. Diese Sammlung von (exotischen) Holzgewächsen muss wie alle anderen Vorhaben gemeinsam mit der Gemeinde gestemmt werden. Denn: »An eine Kommerzialisierung wurde und wird nie gedacht«, versicherte Rumschöttel am Festabend. Doch erst einmal steht das Kürbisschnitzen für Kinder von sechs bis zehn Jahren am 17. Oktober auf dem Programm (15 Uhr an der Ökoschule, Kosten 5 Euro, Anmeldung erforderlich) und die Herbstaktion am 19. Oktober (9 Uhr an der Ökoschule, Ausweichtermin bei Schlechtwetter 26. Oktober). Mehr Informationen über das Kleinod gibt es im Internet unter www.umweltgartenverein.de. Boschert

Artikel vom 24.09.2013
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