SVH in der Krise?

Trotz verpatztem Saisonstart bleibt der Verein optimistisch

Manager Michael Matejka vertraut weiter darauf, dass sein verletzungsgeplagtes Team wieder in die Spur findet. 	Fotos: Verein

Manager Michael Matejka vertraut weiter darauf, dass sein verletzungsgeplagtes Team wieder in die Spur findet. Fotos: Verein

Heimstetten · Ein Blick auf die Tabelle der Regionalliga Bayern verheißt derzeit nichts Gutes für den SV Heimstetten, die »vierte Fußball-Kraft in München«. Nur zwei Siege stehen nach zwölf Spielen zu Buche, mit zehn Punkten rangiert die Mannschaft derzeit auf Rang 17 (von 19).

Kein Grund zur Panik allerdings, geht es nach Manager Michael Matejka: »Wir sind immer noch alleine damit zufrieden, dass wir in dieser Liga spielen können. Und so viel anders ist es in der vergangenen Saison auch nicht gelaufen.« Da wurde das Team überraschend Fünfter. Ein Spiel wie am Wochenende hätte der SVH da allerdings wohl gewonnen. Mit 3:0 führten die Heimstettner am Samstag bis zwölf Minuten vor Schluss bei der Reserve des FC Ingolstadt, am Ende hieß es 3:3. Matejka ist schon immer stolz darauf, sich als kleiner Standort in Deutschlands vierthöchster Spielklasse durchsetzen zu können. Als Dorf gegen die Städte. In der letzten Saison war für ihn die Stimmung in der Mannschaft der Schlüssel zum Erfolg. Und auch nun ist er hier optimistisch. »Klar ist das jetzt nicht ganz so gut wie letztes Jahr. Aber da hat sich das auch erst mit den Erfolgen entwickelt.« Darauf hofft er nun wieder. Auch weil das Team starke Ansätze zeigt. In den letzten Spielen gegen Ingolstadt oder die SpVgg Greuther Fürth II (0:1) etwa. »Obwohl wir schon wieder zahlreiche Ausfälle verkraften mussten, haben wir stark gespielt.«

Personell ist der Kader derzeit ein wenig gebeutelt. Vor Saisonbeginn waren zunächst Hugo Lopes (nach Neustrelitz), Gianluca Simari (Pullach) und Robert Glatzel (Burghausen) aus diversen Gründen aussortiert worden, dann schlug das Verletzungspech zu. Am schlimmsten erwischte es Angreifer Marco Bläser (Wadenbeinbruch und Schäden im Sprunggelenk), der in der Vorsaison noch 15 Tore erzielt hatte und mit Andreas Neumeyer (23 Tore, wechselte zum TSV 1860 München) die Lebensversicherung des SVH dargestellt hatte. Gerade im Angriff herrschte daher bislang Flaute, vor dem Spiel gegen Ingolstadt waren nur elf Treffer in den elf Spielen gelungen – der zweitschlechteste Wert der Liga.

Eigentlich hätte ein ehemaliger Star für die nötigen Tore sorgen sollen. Berkant Göktan, mit 17 einst für die Bayern in der Champions League eingesetzt und später Torjäger bei den Löwen, hat einen Vertrag, erschien aber nur selten zum Training. Auf ihn setzt Matejka keine Hoffnung mehr. »Er hat private Dinge zu regeln. Das hätte er sich zwar vorher überlegen können, aber ich habe vollstes Verständnis für seine Situation.« So legte der Verein nun nach, verpflichtete Thomas Karg aus Frohnlach (Karg erzielte am Samstag einen lupenreinen Hattrick) und den jungen talentierten Sammy Ammari aus Hallbergmoos.

Matejka: »Thomas ist ein Vollblutstürmer, wie wir ihn brauchen, und Sammy hat Riesentalent. Er braucht zwar noch ein bisschen Zeit, aber wir werden bald viel Freude mit ihm haben.« Voll eingeschlagen hat bisher Sebastian Kneißl. Der mittlerweile 30-jährige Mittelfeldspieler gehörte einst fünf Jahre dem FC Chelsea, konnte sich aber weder dort noch im deutschen Profifußball durchsetzen. »Er passt menschlich und sportlich perfekt bei uns rein, ein super Typ«, lobt Matejka. Bisher erzielte Kneißl zwei Treffer, allerdings verpasste auch er schon zwei Spiele. »Ich hoffe, dass wir bald mal mit einer konstanten Aufstellung spielen können und nicht jede Woche neue Verletzte dazubekommen«, sagt Matejka, der überzeugt vom Klassenerhalt ist: »Ich glaube an den Trainer und das Team. Alle machen einen guten Job.« Und der Vorteil ist: In Heimstetten lässt es sich verhältnismäßig ruhig arbeiten. Dennoch wird es kein leichtes Unterfangen. Die Regionalliga sei »20 bis 30 Prozent besser geworden«, meint der Manager, der sich wünscht, dass sein Team nun bald eine Siegesserie startet. Jan Lüdeke

Artikel vom 17.09.2013
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